Guidos Pensionszimmer

Hier befindet sich Guidos Pensionszimmer.

( Komme von Sieben, S. 1 )

Florian hatte ja ziemlich schnell reagiert. Ich war kaum in der Pension, da klingelte auch schon mein Handy. Der Kleine war ganz schön wütend gewesen. Offenbar hatte er nun kapiert, was in dem Adressbuch gewesen war. War schon amüsant. Bestimmt würde er mir gleich klarmachen, daß er niemals für mich Drogen transportieren würde. Aber ich würde ihm schon noch klarmachen, was sich ihm alles für Möglichkeiten bieten würden, wenn er für mich arbeitete. War klar, daß er erstmal komplett am Rad drehte. Aber ich würde völlig ruhig bleiben. Ich wußte, daß ich Florian schnell weichkochen konnte. Er vertraute mir und so würde es auch bleiben. Dessen war ich mir sicher.

( Komme von Stefan und Jennys Haus, S. 1 )

Als ich an Guidos Pensionszimmer ankam, klopfte ich ziemlich laut an und wartete, daß er öffnete. Es dauerte auch nicht lange, da öffnete er die Tür. Wütend trat ich in die Wohnung.
"OK, was sollte die Scheiße? Ich will nicht in Ihre Drogengeschäfte verwickelt werden! Und das Geld brauche ich auch nicht! Das können Sie wiederhaben!", meinte ich und schmiß es Guido vor die Füße. Ich raste vor Zorn. "Das war eine total linke Nummer! Nochmal können Sie das vergessen! Das war das erste und einzige Mal! Wieso haben Sie mir nichts gesagt?" Ich sah nur, wie er mich dämlich angrinste. "Sparen Sie sich das. "Nochmal falle ich ganz sicher nicht darauf herein! KOKS! Ich glaub das nicht! Und ich dachte wirklich, er hätte das Adressbuch bei Ihnen vergessen!", meinte ich.

Bingo! Es dauerte nicht lange, da kam Florian wie eine Furie in die Wohnung gestürmt und machte mich dumm an. "Florian, Flo... ich weiß, das war nicht ganz fair von mir", gab ich zu. "Ich hätte Dir sagen müssen, was Du transportierst. Aber dann hättest Du es womöglich nicht getan." Ruhig sah ich ihn an und hob dann das Geld auf und gab es ihm wieder. "Das Geld gehört aber Dir. Das hast Du Dir verdient. Nimm es! Und sei doch mal ganz ehrlich, es ist doch gar nichts passiert. Du bist nicht erwischt worden. Was willst Du mehr? Es tut mir leid, daß es so gelaufen ist!", schleimte ich wieder. "Wenn Du für mich arbeitest, wärest Du Deine Geldprobleme im Nu los! Du könntest eine Menge Kohle in kürzester Zeit verdienen. Du bräuchtest nur was für mich zu transportieren. Ich verlange keine Sklavenarbeit für einen Hungerlohn.", wollte ich ihn wieder ködern, weil ich wußte, daß er darauf ansprang.

"Ich will aber mit Drogen nichts zu tun haben!", sagte ich kühl. "Diese ganze Scheiße! Nein! Ich werde nichts Illegales machen. Roman bringt mich um!"
"Er müßte es doch gar nicht erst erfahren!"
"Kommt überhaupt nicht in Frage. Ich will doch nicht kriminell werden. Nein danke! Sie sind ja komplett verrückt." Allerdings gab er mir das Geld nun wieder und meinte, ich hätte es mir verdient. "Ich will aber kein illegal verdientes Geld!"
Aber ich konnte mir nicht helfen, der Kerl hatte was an sich, daß man schnell Vertrauen zu ihm fassen konnte. Und er wirkte so ehrlich. Unsicher fragte ich daher: "Und ich kann das Geld wirklich behalten?" Ich wäre ja schon ganz schön blöd, wenn ich es abgeschlagen hätte.
"Wenn ich es doch sage!"
"Aber ich will das nicht mehr. Es war eine einmalige Sache. Aber nie mehr!" Er wollte wirklich, daß ich es regelmäßig machte. "Sie spinnen ja! Das können Sie vergessen!", stellte ich noch einmal klar. Er hatte allerdings schon recht, so konnte ich vielleicht wirklich meine Geldprobleme loswerden, haderte ich mit mir selbst. Und Sklavenarbeit war das auch nicht. Es war noch nicht einmal eine unangenehme Arbeit, wo man hin- und hergescheucht wurde. Aber NEIN, das ging nicht. Es war illegal. "Das kann ich nicht! Ich habe schon genug Mist gebaut!", erklärte ich Guido.

Ich hörte mir den ganzen Sermon von Florian an, daß er nichts mit Drogen zu tun haben wollte, usw. Und daß er nichts Illegales machen wollte. "Roman, wer ist das?"
"Mein Bruder!"
"Das geht ihn ja nun überhaupt nichts an, was Du für mich machst." Allerdings nahm er die Kohle nun doch an. "Na siehste, Du kannst es ruhig behalten. Flo, wo verdienst Du in kürzester Zeit soviel auf einmal?", gab ich nicht auf. "Überleg doch mal!" Ich merkte, wie es in ihm zu arbeiten begann. "Nur, weil Du für mich was transportierst, heißt das noch lange nicht, daß Du kriminell wirst! Keiner meiner Mitarbeiter ist je im Knast gelandet. Der Job ist sauber und diskret. Und die Bezahlung ist wirklich nicht ohne!", warf ich ihm den Köder hin, ohne mehr zu verraten.
"Wieso? Was gibt es denn dafür?", fragte Florian jetzt.
"6 Hunis, die Woche!" Florian schluckte, als ich ihm die Summe nannte, das mußte er wohl erstmal verdauen.
"Aber ist schon ok, wenn Du mit Drogen nichts zu tun haben willst!", meinte ich schulterzuckend, wußte aber genau, daß ich ihn damit drankriegen würde. Das war meine Taktik, die meistens funktionierte. Gespannt wartete ich auf seine Antwort.

"Ja schon klar. Aber ich mache es eh nicht nochmal, also ist auch das Thema für mich gegessen!", sagte ich fest entschlossen. Ich wollte mich durch Guido nicht in was reinziehen lassen, was ich hinterher bereute. Trotz allem fand ich es sehr nett von ihm, daß ich das Geld behalten durfte. Und er machte mir auch klar, daß man nicht gleich kriminell wurde, wenn man mal was transportierte. Als er dann die Summe nannte, die ich bei ihm verdienen könnte, blieb mir fast die Spucke weg. Ich überlegte hin und her. Sollte ich es machen oder nicht? Andererseits, besser war der Job auf jeden Fall. Es war tatsächlich keine Sklavenarbeit und ich hätte endlich mal mehr Geld für mich zur Verfügung. 6 Hunis, soviel würde ich nichtmal in paar Monaten im Zentrum kriegen. Das Angebot klang schon recht verlockend. Und eigentlich war Guido ja auch sehr sympathisch und nett. Schließlich meinte ich dann: "Also gut, ich mach´s."

Der Kleine war schnell überzeugt und wollte es tatsächlich machen. Wurde aber auch Zeit. Meine Überredungskünste klappten doch immer wieder. Die Summe haute ihn wohl glatt um. "Ich wußte doch, daß Du vernünftig werden würdest.", grinste ich. "Und Du wirst sehen, bald brauchst Du Deinen Roman nicht mehr. Du verdienst genug eigene Kohle, wovon Dein Bruder nur träumen kann! Er wird nie so viel erreichen! Vertrau mir einfach!" Ich lächelte ihn wieder süßlich an. "Auf gute Zusammenarbeit!" Dann gab ich ihm Anweisung, was zu tun war. "Komm morgen um 10 Uhr in den Park, da können wir alles Weitere besprechen. Es steht eine größere Lieferung an. Da darf nichts schiefgehen. Und wenn Du es gut machst, bekommst Du auch einen Extra-Bonus dafür!", versprach ich ihm. "Als Neueinsteiger hast Du ihn Dir dann verdient."

Guido meinte, er wußte ja, daß ich vernünftig werden würde. "Na ja, es stimmt ja, einfacher kann ich meine Kohle echt nicht verdienen."
"Sag ich ja!"
"Ja, ich vertraue Ihnen!", meinte ich zu ihm. Er sprach gleich von einer größeren Lieferung und wollte sich morgen früh um 10 Uhr im Park mit mir treffen. "10 Uhr? Das geht schlecht. Da bin ich im Zentrum. Ich kann ja nicht einfach da weg.... obwohl.... scheiß was drauf. Ihr Job ist wichtiger. Ich bin um 10 Uhr da!", versprach ich. "Ja, auf gute Zusammenarbeit!", sagte ich. Guido wollte mir sogar einen Extra-Bonus dafür geben, wenn ich es richtig machen würde. "Danke, ich hoffe doch, daß ich es schaffe! Ich habe das ja noch nie gemacht!"
"Du wirst schnell da reinkommen!"
"Ja, hoffe ich doch!" Ich war schon etwas nervös. Aber was konnte schon groß schiefgehen, wenn man einfach nur die Tütchen transportierte? "Dann sehen wir uns morgen im Park!", verabschiedete ich mich nun. "Bis morgen!" Dann verließ ich Guidos Pensionszimmer und machte mich auf den Weg nach Hause.

tbc: Wohnung Wild / Öztürk

Florian wußte erst nicht, ob er morgen früh kommen konnte. Ich wollte gerade etwas erwidern und ihm klarmachen, daß das Zentrum jetzt völlig unwichtig war, da sah er aber dann doch noch ein, was wichtiger war. "Das will ich wohl meinen. Vergiss endlich diese Sklavenarbeit. Was glaubst Du, was Dich Deine Freunde beneiden, wenn sie wüßten, wieviel Kohle DU innerhalb kürzester Zeit verdienst? Aber Du darfst es leider keinem verraten! Das ist die Bedingung!"
"Ja, versprochen!"
"Gut! Ich muß mich darauf verlassen können!"
"Natürlich!", versprach er, war aber noch unsicher, ob er es auch schaffen würde. "Sicher wirst Du das schaffen." Ich mußte ihn ja auch was aufbauen. "Dann bis morgen und denk dran, KEIN Wort zu irgendjemandem!" Aber ich konnte ihm garantiert vertrauen. Der Junge fraß mir ja jetzt schon aus der Hand. Das war doch ein ziemlich erfolgreicher Tag gewesen. Endlich hatte ich meinen Kurier, der auch keine blöden Fragen stellte. Florian verließ meine Wohnung und ich ließ mich erstmal auf der Couch nieder und zündete mir eine Zigarette an.

Nächster Morgen:

Am nächsten Morgen wußte ich, daß es viel zu tun gab. Aber mit meinem neuen Kurier würde das alles noch einmal so gut laufen. Heute ging es um einen Mega-Deal und etwas Kleineres. Ach, war das herrlich, wenn die Geschäfte so gut liefen. Mike freute sich schon sehr auf den Stoff. Heute würde sich ja rausstellen, wie Florian sich anstellen würde und wie brauchbar er war. Loyal schien er auf jeden Fall zu sein, da er mir ziemlich aus der Hand fraß. Ich würde ihn erstmal nochmal so losschicken, um zu sehen, wie er sich machte. Und wenn er sich bewährte, konnte er heute abend in den Club und die Ware bei Mike abliefern. Doch zuerst holte ich die kleinere Lieferung aus meinem Schließfach und machte mich dann gutgelaunt auf den Weg in den Park, wo ich an der vereinbarten Stelle auf den Jungen wartete.

tbc: Park

( Komme von Sieben, S. 1 )

Ich war natürlich davon ausgegangen, daß der Megadeal mit Mike geklappt hatte. Gutgelaunt saß ich am anderen Morgen am reichhaltig gedeckten Frühstückstisch und ließ es mir schmecken. Zu trinken gab es eine Flasche Milch. Mußte auch mal sein. Ich wollte mir gerade eine Zigarette anzünden, als mein Handy klingelte.
Ich klappte mein Handy auf und meldete mich. "Ja?"
Mike meldete sich. "Hi, ich bin´s. Mike!"
Das war doch mal erfreulich. Ich hatte seinen Anruf schon erwartet. "Ah, was hältsn´ von der Ware?", fragte ich gutgelaunt.
"Welche Ware?"
"Welche Ware, machst Du Witze?" Ich hielt das alles erst noch für einen schlechten Scherz.
"Klar, abends arbeite ich im Club und morgens als Clown."
Nervös kaute ich auf meiner Zigarette herum. "Wie, Du hast nichts bekommen?", wunderte ich mich jetzt doch.
"Doch, doch, ich wollte nur´n bißchen angeregt mit Dir plaudern, Guido!"
"Ach komm, red keinen Scheiß!"
Doch irgendwie schien er das ernst zu meinen. "Also hör zu, ich habe bezahlt und ich will meine Ware! Und zwar sofort!"
Ich war ziemlich irritiert. Ob da was schiefgelaufen war? "War mein Kurier nicht bei Dir?"
Dann aber rückte Mike mit der Sprache raus: "Bei uns waren gestern die Bullen zu Besuch. Wollten auch mal das Tanzbein schwingen!"
Ich dachte, ich hör nicht recht. "BITTE?", fragte ich entgeistert.
"Ja! Und da hat Dein Freund das Koks in den Ausguss geschüttet!"
Das wurde ja immer besser. Als er das sagte, war ich doch ziemlich geschockt: "Das gibt’s doch nicht!"
"Die Kakerlaken werden sich freuen, jetzt können sie schaben, bis der Arzt kommt!"; meinte Mike.
Aber ich fand das Ganze gar nicht mehr witzig. "Das kann doch wohl nicht wahr sein!", regte ich mich auf und war stinksauer.
"Also pass auf, Guido: Entweder ich kriege mein Geld oder meine Ware. Oder DU kriegst´ne Menge Ärger!"
Das hatte mir noch gefehlt. Ich versuchte aber wie immer ruhig und cool zu bleiben und lehnte mich lässig zurück: "Keine Panik ich kümmer mich drum!" versprach ich. Na warte, Florian, das hast Du mir nicht umsonst gemacht. Noch einmal wirst Du mir mein Geschäft nicht ruinieren!
Mike ließ sich beruhigen: "Ok, alles wird gut!", meinte er schließlich.
Dann legte ich auf und dachte einen Moment nach. Dieser kleine Wixer. Ich tobte vor Wut.
Wütend knallte ich dann mein Handy auf den Boden und wußte nun ganz genau, was zu tun war.

Ich rief jetzt Florian an und schleimte ihn etwas voll. Er sollte ja erstmal denken, daß ich nicht sauer war. In Wahrheit kochte ich und würde ihm schon noch zeigen, was es hieß, mein Geschäft zu ruinieren. Ich lockte ihn in eine verlassene Gegend, wo ich ihn mir vorknöpfen würde. Zeugen konnte ich nicht brauchen. Aber ich nahm zwei meiner Männer mit. Florian war natürlich ahnungslos. Aber so ging es natürlich nicht!

tbc: Altes, verlassenes Haus

Am nächsten Tag

Ich saß gerade auf meinem Balkon und ließ es mir gutgehen. Die Sonne schien und ich hatte meine Sonnenbrille an. Ich wartete gerade auf meine Süße, die nur schnell was einkaufen war. Gemütlich lehnte ich mich auf meinem Stuhl zurück und telefonierte.

"Richtig, Ihr kriegt die Ware später dann!", meinte ich.

Da hörte ich plötzlich zwei mir nur allzu bekannte Stimmen.

"SO! Jetzt ham´wir´s geschafft!" War das etwa Florian?

Da mußte ich natürlich sofort hin. "Du, ich muß Schluß machen! Tschau!", sagte ich, legte dann auf und stand auf. Tatsächlich, im Wohnzimmer standen Florian und meine Süße. Freundlich lächelte ich ihn an. Ich wette, er hatte nicht gewußt, wo sie hin wollte, dachte ich fies.

"Hi Guido!", grüßte mein kleiner Goldfisch mich und Florian starrte mich mit offenem Mund erchrocken an. Ich genoss es sehr. Kam er doch freiwillig in die Höhle des Löwen.

( Komme von Supermarkt, S. 1 )

Als wir bei ihr zu Hause ankamen, wäre ich am liebsten rückwärts wieder rausgelaufen, denn die Wohnung hier kannte ich nur allzu gut. Oh man! Ich wollte Guido doch nicht in die Arme laufen und jetzt war ich genau dort. Ich hatte natürlich auch das "tolle Glück", daß Guido auch noch zu Hause war. Schlimmer hätte es gar nicht kommen können. Aber vielleicht riß er sich ja vor ihr zusammen. Waren die beiden etwa zusammen? Warum ausgerechnet Guido?, dachte ich seufzend. Das Mädchen bedankte sich bei mir für meine Hilfe. Ich erstarrte, als ich ihn nun im Wohnzimmer stehen sah.

"Quatsch, das war ja nicht wirklich viel Arbeit!", sagte ich zu ihr.
"Aber Du hast auch Deine Einkäufe gemacht!"
"Ja, aber das geht schon!"
"Stells einfach hierhin!", deutete sie mir einen Platz und ich stellte die Einkaufstüten erstmal ab. Auch wenn die junge Frau da war, war ich doch ziemlich nervös.

Der Blick von Florian war einfach göttlich. Aber der brauchte nicht zu glauben, daß ich ihn nicht an seine Schulden erinnern würde. Jetzt, wo er schonmal da war. Oder wollte er mir etwas vorbeibringen? Solange die Süße da war, konnte ich leider nichts sagen.
"Bonjorno!", grüßte ich Florian überfreundlich. Aber es war natürlich nur geheuchelt. Mußte ja gute Miene zum bösen Spiel machen.
"Hi!", grüßte Florian knapp.
Ich nahm nun meine Sonnenbrille ab und strich mir meine Haare nach hinten.
Die Kleine hatte eine Pflanze, die sie mitgebracht hatte und meinte: "Ich schau jetzt mal, ob der Farn noch ins Bad passt!"
Das war MEINE Chance. Als sie gehen wollte, fing ich an, Florian einzuschüchtern: "Sag mal....."
Doch nochmal schaltete die Tussi sich ein: "Oh mam, ich weiß gar nicht, wie ich meine Miete zahlen soll. Guido, kann ich ein paar Tage bei Dir wohnen?"
"Da reden wir gleich drüber, Schatz!", grinste ich. Endlich ging sie. "Womit wir beim Thema wären!", meinte ich und putzte jetzt meine Sonnenbrille an meinem T-Shirt ab.

Kaum machte das Mädchen eine Andeutung, kam Guido wieder aufs Thema zu sprechen. Was sollte ich ihm nur sagen? Ich hatte gar nichts. Nichtmal EINEN Cent, den ich ihm hätte geben können. Sofort wurde ich wieder ziemlich nervös, zumal die Frau jetzt im Bad verschwunden war.

"Du kriegst Deine Kohle!" Mehr sagte ich erstmal nicht, um Zeit zu gewinnen. Aber ich wußte, daß Guido weiterbohren würde.

Ich hörte den üblichen Scheiß und merkte, daß Florian sich nur wieder rausreden wollte. Blablabla! Immer dasselbe. Ich wollte aber mal Ergebnisse sehen.

"Mhm!", grinste ich ihn an und verarschte ihn nun etwas. "Märchenstunde
( ich strich mein Haar zurück ) mit Onkel Florian!"

Sofort war der Bengel wieder total eingeschüchtert und wurde nervös.

Guido nahm mir das natürlich nicht ab, aber er würde es müssen. Sollte er mich doch durchsuchen. "Ich brauch nur noch´n bißchen Zeit, Guido!" Ängstlich sah ich ihn an. Er sah nun zu meinem Einkauf. Bestimmt würde er mir auch wieder vorwerfen, daß ich eingekauft hatte. Panisch sah ich jetzt auch zu meinen Einkaufstüten. "Die sind für Roman. Er hatte mir 70 Euro gegeben und ich habe doch versprochen, einzukaufen. Aber ich habe die ganze Nacht überlegt, wie ich an die Kohle rankommen sollte. Leider ohne Ergebnis. Aber so schnell geht das nicht!", begann ich etwas zu zittern. Man immer mußte ich mich bei ihm so rechtfertigen.

Hatte der immer noch nicht kapiert, daß er bei mir damit nicht durchkam? Langsam wurde ich wieder ungemütlicher, als er wieder so herumlamentierte.

"Hör mal zu Fiffi, ich steh nicht drauf, wenn man mich verarscht!"

Wütend sah ich Florian an. Dachte der wirklich, ich würde das so hinnehmen? Irgendwann war mal Feierabend. Ich war eigentlich noch viel zu nett zu ihm. Aber irgendwann war auch meine Geduld mal erschöpft.

Guido wurde wieder ungemütlicher. Ich mußte ihn irgendwie zufriedenstellen.

"Ehrlich, heute abend hab ich das Geld!", sagte ich einfach. Aber nur aus Angst. Wie ich das schaffen sollte, war mir absolut schleierhaft.

Da packte er mich plötzlich am Kinn und kam mir wieder so nah wie gestern in der Seitenstraße.
"Du WEISST, was Dir blüht!", rief er wütend und sah mich drohend an. Sofort war ich wieder total eingeschüchter und bekam kaum noch ein Wort raus.
Glücklicherweise kam jetzt Guidos Freundin wieder aus dem Bad: "Florian?"
Sofort ließ Guido mich los.
"Hast recht gehabt, sieht super aus im Bad!", lächelte sie mich an. Auch Guido lächelte. Aber ich wußte, es war ein fieses, hinterhältiges. Klar, er tat jetzt natürlich wieder so, als wenn nichts wäre.
"Klasse!", antwortete ich auf den Farn bezogen.
"Isst Du was mit? Du hast schließlich alles getragen!", fragte sie mich.
Sollte das ein Witz sein? Ich blieb keine Minute länger mehr hier! Ich sah mich nervös um und meinte dann: "Ne Du, ich muß gleich wieder weg!"
"Schade!"
Hatte sie das jetzt ernst gemeint? Ich konnte mir das nur schwer vorstellen. Erstens war ich auf ihre Almosen nicht angewiesen und zweitens stand sie auf Guido. Guido aber nickte bestätigend, so als wenn er mir sagen wollte, es war richtig, was ich gemacht hatte und als wenn er mir sagen wollte, ich sollte gehen. Ich schaute zur Seite, da ich ihm nicht in die Augen sehen konnte.
"Esst Ihr ruhig mal alleine! Wir sehen uns bestimmt nochmal!" Sie hatte wohl auch nicht gemerkt, daß Guido und ich uns schon kannten. Hastig verließ ich nun fast rückwärts stolpernd die Wohnung. Wieder einmal war mir klargemacht worden, wie tief ich in der Scheiße steckte und daß mir schleunigst etwas einfallen mußte. Guido machte mir immer wieder klar, was passierte, wenn ich nicht parierte. Ich lief jetzt erstmal ziellos durch die Straßen in der Hoffnung, daß mir etwas einfiel.

tbc: Straßen

Einige Tage später:

Ich kam jetzt wieder zu Guidos Pensionszimmer und klingelte 2x. Endlich war ich nicht eingeschüchtert und konnte ihm selbstbewusst gegenübertreten. Mit 1.500 Euro konnte man schon Einiges machen. Gespannt wartete ich, daß Guido öffnete. Es war noch früh am Morgen.

Einige Tage später:

Ich wurde von der Türklingel geweckt und schlurfte nun langsam und ziemlich verschlafen im Morgenrock zur Tür. Wer konnte das denn jetzt sein? Mich so früh zu wecken? Es war ja noch mitten in der Nacht, gähnte ich. Der würde was erleben. Langsam öffnete ich nun die Tür. Draußen stand Florian. Hatte er sich in der Tür geirrt? Der kam doch niemals freiwillig zu mir.

Endlich öffnete Guido die Tür. Er sah noch ziemlich verschlafen aus und war noch nicht angezogen. "Morgen!", grüßte ich ihn fröhlich. Der würde noch Augen machen, wenn er sehen würde, was ich für ihn hatte. Bestimmt würde er dann schnell wieder wach sein. Garantiert. Vermutlich war ich ihm zu früh. Aber da mußte er jetzt durch.

Florian hatte eine furchtbar gute Laune und ich war noch nichtmal richtig wach. Wie konnte man so früh am Morgen schon so gutgelaunt sein? Bäh! Ich konnte ja glücklicherweise lange schlafen. Außerdem hatte ich noch einen kleinen Kater von gestern. War der Junge total verrückt geworden? Andere Leute wollten vielleicht auch noch schlafen!

"Schrei nicht so, ich hör Dich gut!", ermahnte ich ihn.

"Sag mal, wo warst Du gestern abend? Dein Handy war die ganze Zeit abgestellt!"

Ich kratzte mir immer noch ziemlich verschlafen am Kopf.

"Hab für die Heilsarmee gesammelt!", meinte ich zu Florian und reckte mich erst einmal ausgiebig.

Guido meinte, ich sollte nicht so laut sein. Da hatte aber einer wohl zu lange gefeiert, dachte ich grinsend. Der würde sich noch umgucken, wenn er meinen wahren Grund erfuhr, warum ich hier war. Dann wäre er garantiert nicht so unfreundlich. Als ich ihn fragte, wo er gestern abend gewesen war, meinte er, er hätte für die Heilsarmee gesammelt. Wie immer. Guido hatte immer solche Sprüche auf Lager. Schon bewundernswert. Ich spielte das Spiel daher mit und meinte dann:

"Ja dann hab ich da was für Deine Sammelbüchse!", meinte ich und gab ihm das Geld. "Das sind ganze 1500 Euro.", grinste ich Guido siegessicher an und war auf seine Reaktion gespannt.

Der Kleine gab mir jetzt tatsächlich die Kohle. Ich griff schon beinahe gierig danach. 1500 Euro waren ja schonmal ganz gut. Doch ich sah auf den ersten Blick, daß es nicht ganz stimmte. "Mhmmm!", grinste ich ihn nun an und fing jetzt an, genau nachzuzählen.

Offenbar hatte unser kleiner Flo ein schlechtes Gewissen, denn schnell meinte er: "Ungefähr jedenfalls!"

Sicherheitshalber hielt ich den Schein aber noch ins Licht. Man konnte ja nie wissen. Wenn er mich schon bei der Summe beschiß, dann vielleicht auch bei der Kohle selbst.

Natürlich griff Guido ziemlich gierig nach dem Geld und fing sofort an, zu zählen. Ich wußte, daß es aber doch weniger war und sagte lieber vorsichtshalber die Wahrheit. Ehe er mich nachher noch der Lüge bezichtigen würde. Aber er schien mir nun gar nicht mehr zu vertrauen und hielt sogar den Schein ins Licht.

"Klar ich geb Dir Falschgeld. Sag mal, wie kann man nur so mißtrauisch sein?", tat ich entsetzt und wußte aber auch, daß ich mich etwas weit aus dem Fenster wagte. Denn so ein Ton ihm gegenüber mochte Guido nicht.

Doch statt mir eine Standpauke zu halten, meinte er tatsächlich: "Nicht schlecht für den Anfang!"

Ich fasste wieder etwas mehr Mut und meinte dann: "Ich hab Dir ja gesagt, daß Du Deine Kohle kriegst."

Guido nickte und für mich war die Sache damit erledigt. Ich hatte eh schon ein mulmiges Gefühl. Ich nickte nun auch freudestrahlend und antwortete: "Ja, dann werde ich mal wieder!" Und ich wandte mich schon zur Tür und wollte gehen. Aber da hatte ich die Rechnung ohne Guido gemacht.

Sag mal, wollte der Kleine mich verarschen? Es war ja schön und gut, daß er mir soviel brachte, aber das war doch längst noch nicht alles. Das konnte ja nur ein Scherz sein.

"MOMENT! Da fehlt noch´n bißchen!", wollte ich ihn mal wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen und packte ihn fest am Arm. So ging es ja nun nicht.

Ich erschrak, als Guido mich am Arm packte und zurückhielt. Natürlich gab er sich mit dem, was er nun hatte, nicht zufrieden. Wie hätte es auch anders sein sollen? Es wäre auch nur zu schön gewesen. Und langsam schwand mein Selbstvertrauen wieder und er schüchterte mich wieder total ein.

"Den Rest kriegst Du auch noch.", sagte ich hastig.

Aber Guido grinste mich nur fies an: "Hmmm, woher nehmen, wenn nicht stehlen?"

Ich schluckte. "Das laß mal MEINE Sorge sein!"

Bald wäre ich wieder in Gelächter ausgebrochen, denn Florian nahm den Mund mal wieder viel zu voll. Ich war mir sicher, auch die 1500 Euro hatte er irgendwo geklaut. Aber es ging doch. Auch wenn er sich noch so sehr sträubte. Es gab kaum eine Möglichkeit, um da heil wieder rauszukommen, wenn er die Kohle nicht stahl oder aber....... Ich war ja kein Unmensch, also bot ich ihm noch einmal an, für mich zu arbeiten. Damit wäre es ratzfatz erledigt. Vielleicht verstand er es ja doch.

"Wir können das Ganze abkürzen. Du machst´n paar Lieferungen für mich. Ich mag nämlich kein Kleingeld!" Und ich nickte noch einmal bestätigend.

Guido bot mir wieder an, sein Koks zu transportieren. Aber das wollte ich auf keinen Fall mehr. Egal, das Geld würde ich auch schon so zusammenkriegen. Sicher, damit ginge es wirklich sehr leicht, aber ich wollte das nicht mehr. Aber klauen war auch kriminell. Oh man, ich war schon ziemlich tief gesunken. Ich mußte mich zusammenreißen, nicht zu schreien, da er meinen Arm ganz schön quetschte.

"Sorry, aber den Koksbriefträger mach ich nicht mehr für Dich! Das ist mir zu gefährlich!"

Natürlich fiel die Antwort so aus, wie ich erwartet hatte. Aber wenn er einfach nicht wollte, war es SEIN Pech!

"Dann leg´n Zahn zu. Sonst wird’s richtig gefährlich!", drohte ich ihm jetzt noch einmal und kam ihm dabei mit meinem Gesicht bedrohlich näher. Wie gerne hätte ich seinen Arm noch umgedreht, aber das ließ ich dann doch sein. Er würde es eh nicht schaffen.

Guido drohte mir nun wieder und mir wurde richtig flau im Magen. Was meinte er damit, es würde dann richtig gefährlich? Ich war wieder total am Zittern und brachte kaum ein Wort heraus.

"Ja, keine Sorge!"

Ich schaute auf meinen Arm, den Guido immer noch fest im Griff hatte, doch dann ließ er ihn endlich los. Sobald ich frei war, rannte ich aus der Wohnung. So schnell ich konnte, lief ich jetzt wieder zur Halfpipe. Ich mußte wieder nachdenken. Die Lage wurde immer kritischer.

tbc: Halfpipe

Als ich Florians Arm wieder losließ, rannte er so schnell er konnte, aus der Wohnung. Ich schüttelte genervt den Kopf und machte es mir dann auf der Couch bequem und zappte ein wenig durchs Fernsehprogramm. Ich brauchte immer ein wenig Anlaufzeit, um morgens in die Gänge zu kommen. Wenigstens hatte ich wieder etwas Kohle dazugekriegt. Viel war es wirklich nicht. Aber da er ein Anfänger war, gar nicht so schlecht. Für einen ordentlichen Einkauf würde es sicher reichen. Jetzt schuldete er mir aber immer noch 13.500 Euro. Na ja, sollte nicht meine Sorge sein. Es war nur nervig, ihm ständig Feuer unterm Arsch machen zu müssen.

Ich hatte mal wieder Lust, an den Imbiß zu gehen und mir´ne Kleinigkeit von da zu essen. Dann könnte ich gleich auch mal einkaufen. Fieserweise hatte ich ja auch Florians Einkäufe für mich eingesackt. Aber da ich so ein Genießer war, hatte ich sie natürlich alle schon wieder auf. Also machte ich mich nun auf den Weg zum Imbiß.

tbc: Imbiß

( Komme von Halfpipe, S. 1 )

Ich kam jetzt freudestrahlend wieder zu Guidos Pensionszimmer und klingelte. Endlich konnte ich meine Schulden an einem Stück bezahlen und der Alptraum war gleich zuende. Ich hoffte nur, daß Guido auch da war. Aber da es früh am Morgen war, mußte er noch da sein. Diesmal kam ich nicht mit leeren Händen. Es war ein sehr gutes Gefühl.

( Kommme von Sieben, S. 3 )

Ich wollte gerade frühstücken und mich mit meinem Ei an den Tisch setzen, als mein Handy ging. Ein neuer Kunde. Na das war doch schon was. Der Typ war zufrieden mit meiner Ware und wollte noch mehr. Gottseidank hatte sich die Scheiße mit Florian nicht zuviel herumgesprochen und ich hatte dadurch keine Umsatzeinbußen.

"Hi Guido, ich würd mal gerne wieder´n Schneemann bauen!Du Weißt ja, wie groß er sein soll. Melde Dich so schnell wie möglich!"

Ich hatte das Handy jetzt am Ohr und aß trotzdem. Da ich mene Schulter hochgezogen hatte, konnte ich das ohne Weiteres. Ich hatte heute wirklich sehr gute Laune und fing auch wieder an, ein bißchen herumzualbern.

"Kriegst Du!", sagte ich mit einem absichtlichen Akzent in der Stimme. Dann legte ich das Handy weg. Doch gerade, als ich weite essen wollte und mit mit einer Gabel einen Hering aus dem Glas holen wollte, kam meine Süße aus dem Supermarkt angeschlurft. "Ah guten Morgen, schöne Frau!" Sie stand mit verschränktem Ellbogen da, als ich sie eingehend musterte. Ich sah sie unschuldig an. "Ey ich bin einfach froh, daß meine Geschäfte laufen. Das ist alles!" Da klingelte es an der Tür, die Kleine ging hin. "Und ich dachte schon, es hätte irgendwas mit meiner Ausstrahlung zu tun!" Hastig meinte ich dann: "Hats ja auch" und aß weiter. "Je früher die Gäste..."
"Desto schöner der Morgen!", ergänzte ich meinen Satz. Dann öffnete sie. Und ich staunte nicht schlecht, als Florian draußen mit einem Rucksack stand.

Es dauerte nicht lange, da öffnete jemand die Tür. Aber es war nicht Guido, sondern das Mädel, was ich vor einiger Zeit im Supermarkt kennengelernt hatte. Ob sie was mit Guido hatte? Ich war etwas erstaunt.

"Hi, ist Gui...." Aber weiter kam ich nicht.

"Wolltest Du zu mir?"; fragte sie mich.

"Ähm nein, ich wollte zu...."

Da hörte ich Guido auch schon. Als ich in die Wohnung sah, konnte ich auch sehen, daß er am Frühstückstisch saß.

Ich hörte, daß Florian zu mir wollte, was ich natürlich absichtlich beschleunigen wollte. Ich biss jetzt genüßlich in mein Heringsbrötchen und meinte kauend mit einer einladenden Geste: "BItte unseren jungen Freund doch herein!" Um Florian ein wenig zu ärgern, begann ich jetzt einfach, die Zeitung zu lesen.

Als ich hörte, daß Guido mich hereinbat, trat ich ein und ging zu ihm hin. Oh man, was er da alles aß. Also für mich wäre das nix. Bis auf das Nutella. Das aß ich auch ganz gerne. Aber der Rest? Grausig. Hering, Ei, alles schien er durcheinander zu essen. Brrr!

Florian kam jetzt an meinen Tisch und ich begrüßte ihn erstmal freundlich. Solange die Kleine noch da war, konnte ich ja noch nichts sagen.

"Florian, schön, daß Du mal pünktlich bist!", grinste ich. Dann setzte der Junge sich vor mich hin. Meine Süße ging und ich konnte endlich zum Punkt kommen. Ich hielt jetzt die Zeitung absichtlich hoch. "Und, wie zahlen wir heute die fällige Rate? Bar, Scheck, Kreditkarte?", tat ich etwas uninteressiert.

Kaum war das Mädchen weg, kam Guido wieder zum Punkt. Er wollte wissen, wie ich heute zahlte. Er würde sich noch wundern.

"Ich dachte vielleicht in Naturalien?", fragte ich ihn.

Drehte der Kerl jetzt vollständig durch? Was glaubte er wohl, wer er war? Ich war doch nicht schwul. Und er ja wohl auch nicht. Was gab DAS denn jetzt? Ich nahm langsam die Zeitung runter.

"Laß Deine Hose oben!", rief ich entsetzt.

Wenn die Lage nicht so entsetzlich ernst wäre, hätte ich jetzt laut loslachen müssen. Aber dafür hatte ich viel zu viel Respekt vor Guido.

"So hab ich das doch gar nicht gemeint!", antwortete ich ihm und holte nun den Schmuck von der Steinkamp raus. Bestimmt würden seine Augen nun anfangen zu leuchten. Gespannt wartete ich auf Guidos Reaktion.

"Ich hab da was für Dich!", grinste ich. Allerdings war die Reaktion mehr als enttäuschend.

Ich schüttelte den Kopf. War der bescheuert? Dachte ich, er gab mir endlich die Kohle, kam er mit solchen Klunkern an. Ne, ne, ne! Das war doch wohl nicht wahr. Ich starrte ungläubig auf das Zeug. Innerlich mußte ich aber grinsen. War der tatsächlich irgendwo eingebrochen? Na, mir sollte es recht sein, woher die Kohle kam.

"Willste mich verarschen?"

Ich verstand Guidos Reaktion nicht. Was meinte er mit verarschen?

"Geld habe ich leider nicht...aber... Schau Dir den Schmuck doch nochmal an. Ich meine, das sind echte Diamanten!", sagte ich einfach mal so. Konnte ja auch so sein. Ich kannte mich mit dem Kram ja nicht aus. "Die Dinger müssen echt sein. Sind schließlich von den Steinkamps! Hier, guck sie Dir doch nochmal an!" Ich zeigte ihm die Kette mit dem dicken Klunker dran, aber er war nicht gerade sehr interessiert daran.

Florian schien es nie zu lernen. Kam der mit dem ganzen unnützen Kram an. Dachte wohl, ich wäre beeindruckt, weil er bei den Steinkamps geklaut hatte? Never!

"Was soll ich mit dem Scheiß?", fragte ich ihn ungläubig und zeigte nicht das geringste Interesse an den Teilen.

Die Kleine kam nochmal vorbei und ging an den Kühlschrank. Florian steckte die Sachen schnell wieder ein und ich kaute mein Frühstück weiter und las weiter Zeitung.

Als die Süße wieder weg war, versuchte Florian es weiter, mich für den Mist zu begeistern.

"Du der ist mindestens....." Dann probierte ich es mit etwas Anderem. "Ich hab hier auch noch..... Aber Guido schien das null zu interessieren. Egal, was ich ihm zeigte. Doch wieder schnitt er mir das Wort ab.

Man, war das´n Elend mit dem Jungen. War der echt so blöd?

"Guck mal!", meinte ich und zeigte jetzt mit meinem Zeigefinger auf meine Stirn. "Hab ich hier Pfandleiher eintätowiert?"

Langsam mußte er es doch mal raffen, daß ich mit dem Kram nichts anfangen konnte und für mich nur EINS zählte.