Cafeteria

Hier ist die Cafeteria des Krankenhauses

----> Patientenzimmer


"Mach dich ruhig drüber lustig. Die Leute gucken schon blöd", zog Roman den Kopf ein.

"Ich mache mich nicht lustig," beruhigte Deniz Roman und zog ihn an einen ruhigen Tisch, "hier ist Selbstbedienung! das heißt: du wartest und ich hole mir Kaffee."
Deniz holte sich einen Kaffee und setzte sich wieder hin: "So, mein Schatz, jetzt bin ich wieder für dich da."

Roman setzte sich und wartete bis Deniz wieder kam. "Ich fühle mich so Mies, alles beobachten mich, alles tuscheln".

"Es sind zwei Bedienungen und fünf Gäste hier, die Bedienungen arbeiten und drei Gäste sitzen an einemTisch und gucken überhaupt nicht - du bist ein bischen überempfindlich," Deniz trank seinen Kaffee

"Ich spüre doch ihre Blicke", fühlte sich Roman unwohl und nahm sich vor, nie wieder sein Zimmer zu verlassen.

"Na und," Deniz wurde laut, "die haben wohl noch nie ´nen Mann mit ´nem
Kopftuch gesehen," er grinste Roman an

"Spinnst du? Schrei es doch noch lauter", regte sich Roman auf.

"Schatz, wirklich, niemand interessiert sich für uns," Deniz hielt Romans Hand, "du darfst auch kein Mineralwasser oder so trinken?"

"Mineralwasser wirbelt meinen Magen noch mehr auf, außerdem habe ich meinen Tee im Zimmer".

"Gut,gut," beruhigte Deniz und schaute sich um: "Die Cafeteria ist ja ganz nett, mir gefällt es, daß es hier solche Plastikpflanzen gibt"

"Ich dachte die wären echt", guckte sich Roman um. "Zu Hause ist es aber schöner, nimmst du mich wieder mit?"

"Mein Schatz, ich würde dich so gerne wieder mitnehmen aber es geht nicht," sagte Deniz traurig und hielt Romans Hände ganz fest

"Natürlich würde das gehen, ich habe zwei gesunde Beine und würde dir auch Freiwillig folgen", tat Roman trotzig.

"Du mußt erst gesund werden," Deniz streichelte Romans Gesicht, "ich würde dich wirklich mitnehmen aber es geht nicht."

"Du hast ja recht, aber ich will hier nicht sein. "Roman grübelte über die Worte des Arztes nach. "Was ist wenn ich die Chemo nicht vertrage und noch länger hier bleiben muss? Wie soll ich Florian das weiß machen, das die Fortbildung verlängert wurde?"

"Laß´ es uns doch erst einmal abwarten. Ich bin ganz sicher, daß du Chemo gut verträgst. Und mit Flo rede ich schon - falls er ´mal auftaucht."

"Aber du sagst ihm nichts", war Roman erschrocken.

"Nein, Schatz, ich sage ihm nichts!" versprach Deniz

"Danke, er soll sich keine Sorgen machen. Er soll sein Leben wieder auf die Reihe bekommen".

"Ich werde mich bemühen, ihm zu helfen," Deniz drückte Romans Hände, "wenn du wieder draußen bist, ist vielleicht schon alles gut"

"Der Arzt sagt, es dauert ein halbes Jahr bis sich der Körper erholt hat, so lange will ich nicht hier bleiben"; schüttelte Roman den Kopf.

"Dann solltest du immer gut essen, damit dein Körper die Chemo besser verträgt"

"Vielleicht kommt mein Appetit nach der Op ja wieder in den Gang", hoffte Roman, auch damit sich Deniz weniger Sorgen machte.

"Ach bestimmt, denke jetzt erst einmal daran, daß du morgen um diese Zeit den Tumor los bist."

"Ich will im Moment an gar nichts denken". Roman nahm Deniz Hand und küsste sie.

"Nachher kannst du ja Musik hören"

"Ich werde versuchen zu schlaffen wenn du nach Hause musst. Mein Körper wird das brauchen bei dem ganzen Stress", seufzte Roman. "Man warum bekomme ich jetzt keine Erkältung?"

"Du spinnst wirklich," sagte Deniz zärtlich, "wo ich so aufgepaßt habe, daß du dich nicht erkältest," er lächelte

"Ich habe Angst, mehr nicht. Ich war nie erster, immer nur dritter. Wobei doch mit Jenny war ich erster, beim Nachwuchs", klang Roman gelangweilt.

"Für mich warst und bist du immer der Erste!" versicherte Deniz Roman, "vor allem mein Allerschönster"

"Stimmt, dein erster war ich und ich hoffe auch dein letzter", strich Roman über Deniz Wange. "Ich Liebe dich so".

Deniz schmiegte sein Gesicht in Romans Hand: "Mein Alles! es kann nie einen anderen geben!"

"Doch, wenn der Fall der Fälle eintrit, versprich mir es, dass du wieder Glücklich wirst und einen neuen deine Liebe schenkst".

"Dieser Fall wird nicht eintreten!" sagte Deniz energisch, "wir beide werden zusammen alt"

"Du sollst es mir versprechen Deniz. Ich will das du auch ohne mich Glücklich wirst", guckte Roman Deniz Durchdringlich an. "Wir wissen das ich auch sterben kann":

Deniz biß sich auf die Lippen: "Das tut zu weh, Schatz, das tut zu weh aber wenn es dich glücklich macht: Ich werde versuchen, glücklich zu sein" er packte Romans Hände, drückte sie heftig und küßte sie wieder und wieder.
"Nur du! nur dich!" stieß er hervor

"Du sollst es auch wollen. Oder glaubst du, das ich auf einer Wolke sitzen will und einen traurigen Deniz sehen will? Niemals, du sollst lachen und wieder Lieben. Du bist so ein toller Mann", drückte Roman Deniz Hände noch fester und eine Träne lief ihn aus dem Auge. "Aber ich will morgen ja gar nicht sterben"

"Auf einer Wolke sitzen?" kicherte Deniz, "so weit kommt es noch... ohne mich darfst du gar nicht auf die Wolke!"

"Ich bin um einiges älter als du. Nach der Logig werde ich vor dir sterben. Aber ich suche uns dann schon mal eine schöne Kuschelwolke aus. Aber ich hoffe das werde ich erst in 40 Jahren müssen oder so".

"Wir bekommen eine ganz wundervolle weiche Kuschelwolke," sagte Deniz leise und dann guckte er zur Seite und wischte sich über die Augen...

"Weinst du? Dann lass es raus, Du musst dich vor mir nicht verstecken", legte Roman Deniz eine Hand auf die Schulter.

"Ich dachte nur an die Kuschelwolke," wollte Deniz erklären aber die Tränen liefen ihm über´s Gesicht und er rieb sich heftig über die Augen und sagte immer wieder: "Tut mir leid! Tut mir leid!"

"Dir muss nichts Leit tun. Ist doch eine schöne Vorstellung, wir Beiden in 40/50 Jahren zusammen auf einer Kuschelwolke wo die Welt in Ordnung ist. Und so lange machen wir es uns hier unten schön".

"Und wenn dir etwas passiert," Deniz war jetzt ganz ernst, "ich bitte dich um Verzeihung für alles Böse, was ich dir getan habe und ich will dich immer lieben und für dich sorgen - ehrlich! ich bin doch jetzt bald richtig dein Mann"

"Schatz", Roman nahm Deniz Hände in die Hand. "Ich muss dir nichts mehr verzeihen, das habe ich schon längst. Du bist der tollste, beste, wundervollste, schönste, klügste Mann der Welt und einen anderen will ich nicht".

"Da passe ich schon auf!" sagte Deniz und lächelte wieder, "ich halte dich ganz fest, damit du mir nicht mit einem anderen wegläufst!"

"Ich laufe dir nicht weg, keine Angst, ich werde niemals einen besseren als dich bekommen können, weil es keinen besseren gibt. Oh man bin ich Schnulzig".

"Aber süß," kicherte Deniz, "mein süßer Hase - Schnulzenhase! Und wenn du wieder gesund bist, gucken wir jeden Abend deine Lieblingsschnulzen und kuscheln dabei auf unserem Sofa und hinter vernasche ich dich so richtig leidenschaftlich..."

"Oh ja, ich kann es kaum erwarten. Schon blöd, das sie uns die letzte Nacht zusammen klauen", schmunzelte Roman. "Vielleicht darfst du in meinem Bett heute schlaffen".