Cafeteria

"Aber wie konnte es soweit kommen? So kurz vor der Hochzeit rechnet man doch nicht mit so was".

"Sie kennen Roman nicht," sagte Deniz ärgerlich, "er tut immer so süß und unschuldig aber in Wirklichkeit hat er es faustdick hinter seinen Hasenlöffeln! Er hat mich immer betrogen, wissen Sie - da brauchte nicht mal ein alter Liebhaber zu kommen, nein, jeder neue Mann war ihm doch recht aber für die anderen sah es immer so aus, als wäre ich treulos und böse. Ich liebe diesen Mann! Ich habe ihm ja noch gesagt, er soll sich doch ruhig mit Andrew treffen und die beiden sind - im Krankenhaus, Herr Grünwald! Im Krankenhaus! - sofort im Bett gelandet."

"Ich denke, ich kenne ihn sehr gut. Er war gerade ziemlich nieder geschlagen und hat von Fairness gesprochen. Wer wen betrogen hat weiß ich nicht. Aber warum wollten sie ihn den überhaupt heiraten, wenn er sie immer betrogen hat?"

"Weil ich ihn liebe! Und weil ich mir sicher bin, daß ich besser für ihn bin als all´ die anderen Kerle, die ihn nur ausnutzen," Deniz weinte, er weinte echte Tränen, "bei mir ist er sicher und wird beschützt, verstehen Sie? Ich nutze ihn nicht aus."

"Aber wenn eine Beziehung zu bruch geht gehören immer zwei dazu. Haben sie sich vielleicht einfach nur Auseinander gelebt? Herr Wild hat betont, dass er sie nicht mit Herrn Wellington betrogen hat, dass er erst mit ihnen gesprochen hat".

"Das sagt er immer," stöhnte Deniz verzweifelt

"Also ich werde weder aus ihnen noch aus Herrn Wild schlau. Einer von ihnen Lügt. Oder Lügen sie Beide? Dient das alle nur, damit Wild sich mit dem Geld der Steinkamps absetzen kann und sie dann irgendwann nachkommen?"

"Das Geld der Steinkamps?" Deniz machte nachdenkliche große Augen, "ja, das Geld der Steinkamps...." er lächelte geheimnisvoll, "das Geld der Steinkamps spielt ja wohl eine Rolle, oder?"

"Also ist es von ihnen und Herrn Wild geplant und Herr Wellington spielt gar keine Rolle?"

"Wie bitte?" fragte Deniz scharf, "habe ich etwa von dem Geld angefangen?" er stand auf: "Mich interessiert das Geld nicht, ich will meinen Mann zurück!"
Deniz holte sich noch einen Kaffee

"Ihre Reaktion zu Folge habe ich Recht", grinste Grünwald. "Wer will schon einen Mann der nicht treu sein kann?"

"Vielleicht gebe ich Ihnen mehr Informationen, wenn ich meinen Mann wiederhabe," überlegte Deniz laut, "oder auch nicht."

"War das ein Geständnis? Wollen sie gemeinsam die Steinkamps abzocken und der Krankenhausaufenthalt von Herrn Wild ist nur ein Vorwand für die Vorbereitungen?"

"Herr Grünwald," sagte Deniz, "ich meine genau das, was ich sage - nein, es geht mir nicht um Millionen, es geht mir um meinen Mann. Ich will ihn wiederhaben."

"Das verstehe ich nicht. Sie beklagen sich, dass er sie ständig betrügt und belügt und trotzdem wollen sie ihn zurück? Sind sie sich nicht zu Schade dafür?"

"Herr Grünwald, Sie bekommen vor mir ein Exklusiv-Interview, wenn es nötig ist," lächelte Deniz, "nötig ist jetzt aber, daß ich mich ausruhe."

"Sie weichen aus Herr Öztürk. Wieso lassen sie sich das Gefallen? Haben sie kein Ehrgefühl?"

"Sie haben angefangen - Ihr Artikel war das, wo stand, Roman würde mit dem Geld und einem jungen Mann abhauen - ist das anständig? ist das ehrenhaft?"

"Ich habe meine Quellen, die das bezeugen. Natürlich darf ich ihnen diese Quellen nicht nennen. Aber ihr Verhalten bestätigt diese Quellen".

"Na, dann passen Sie mal auf, daß Ihnen nix aus den Ohren quillt."

"Da machen sie sich mal keine Sorgen. Sie begehen eine Straftat, zusammen mit Herrn Wild".

"Das wäre ja eine Schlagzeile," grinste Deniz, "und vergessen Sie nicht, den genauen Betrag des unterschlagenen Geldes anzugeben! Das macht Sie glaubwürdiger."

"Ihnen scheint das ziemlich egal zu sein. Das heißt, dass sie glauben einen Perfekten Plan zu haben". Grünwalds Handy klingelte,er telefonierte und guckte Deniz Entschuldigend an. "Es tut mir Leid, ich muss los".

---> Unbekannter Ort

Deniz seufzte tief und holte sich noch einen Kaffee

Deniz überlegte, was er machen sollte. Am liebsten wäre er sofort zu Roman gegangen aber das war vielleicht überstürzt. Ratlos rührte er in seinem Kaffee

Deniz entschloß sich, erst einmal abzuwarten, er ging einkaufen und danach nach hause, machte sich Essen und schlief dann völlig übermüdet auf dem Sofa ein, im Schlaf hielt er den kleinen rosa Hasen ganz fest