Wohn-Essbereich 2

"Bestens," lächelte Deniz, "du machst das immer prima. Kann ich helfen?"

Roman schüttelte den Kopf. "Auf dich kommt noch Arbeit genug zu". Roman beeilte sich, alles in die Auflaufform zu bekommen und schob diese dann in den Ofen. Danach setzte er sich neben Deniz. "Es tut mir Leid".

"Ach Schatz, es ist schon gut!" Deniz nimmt Roman in den Arm, "ich an deiner Stelle würde mich ja noch viel schlimmer aufführen und es ist doch die Hölle für dich, du bist nicht nur krank, nein, du warst immer so selbstständig und jetzt bist du abhängig und auch noch von mir," Deniz streichelt Romans Gesicht: "mein Schatz, ich liebe dich so sehr!"

"Ich bin nicht abhängig oder doch? OK, ich bin abhängig vor dir, weil ich dich Liebe. Und nur weil ich Krank bin, heißt es nicht, das ich dich wie das letzte Arsch behandeln darf. Du tust so viel für mich und ich weiß doch warum Du es tust, also darf ich dich nicht so behandeln. Es tut mir wirklich Leid". Roman nahm sich vor an sich zu arbeiten, er durfte seine Laune nicht an Deniz aus lassen.

"Ja, Schatz, ja, das weiß ich und du arbeitest an dir und schau´ mal, ich bin doch auch abhängig von dir aber durch deinen Tumor bist du eben besonders abhängig, das ist doch klar - und ich finde, du bist sehr stark und
hast das alles gut im Griff...."

"Habe ich nicht und das weißt Du auch. Du sagst das nur, weil Du mich Liebst", Roman legte seinen Kopf auf Deniz Schulter. "Ich will nicht abhängig sein".

"Du bist jetzt so hilflos und so ohnmächtig, kein Wunder, wenn du vor Ungeduld platzt," seufzte Deniz und hielt Roman ganz fest

"Ich bin nicht Hilflos", setzte sich Roman ruckartig auf. "Noch nicht zumindest".

"So habe ich das nicht gemeint," versucht Deniz zu erklären, "du kannst dir aber doch nicht helfen und den Tumor wegzaubern oder selbst operieren und vor allem fühlst du dich ja hilflos..."
ich sage ihm lieber nicht, wie ekelhaft hilflos ich mir vorkomme, wie hilflos ich bin, jedes Wort muß ich gut überlegen - ist ja auch deine Stärke, Deniz
Öztürk, du denkst ja immer soooo viel nach bevor du redest. Ich bin derjenige, der schwach ist und ich muß stark sein - Roman ist viel stärker und mutiger als er denkt
"du bist so tapfer, du hast den Mut, dich operieren zu lassen..."
oder habe wieder etwas Falsches gesagt?

"Habe ich eine andere Wahl, als mich operieren zu lassen?" seufzte Roman. "Nein, nicht wirklich. Das hat nichts mit Mut oder Tapferkeit zu tun". Roman machte eine Pause. "Ich würde mich nicht operieren lassen, wenn ich dich nicht hätte. Du ermutigst mich doch erst mich unters Messer zu legen". Roman setzte sich seitlich zu Deniz und nahm seine Hände. "Ich Liebe dich, Du gibst mir die Kraft die ich brauche".

"Hoffentlich tue ich das!" Deniz hält Romans Hände fest, "ich will jetzt ganz für dich da sein. Und ich denke, wir tun jetzt etwas für deine Gesundheit: willst du etwas trinken?"

Roman legte den Kopf schräg und guckte Deniz Liebevoll an. "Natürlich tust Du das", Roman streichelte Deniz über die Wange. "Du steckst so viel ein. Aber ich werde mich jetzt bemühen meine Frust wo anderes aus zu lassen".
Roman schüttelte den Kopf. "Ich will einfach nur mit dir hier sitzen".

"Dann ist gut," Deniz hält Roman im Arm und sitzt mit ihm da, Romans Kopf an seiner Schulter und ab und zu streicht er über Romans Gesicht...

Roman genoss Deniz nähe. "Was Florian wohl macht?"

"Hast du ihm nicht eine SMS geschickt? wenn er die bekommt, ist er sicher bald hier - Hase, ich weiß doch, wie lieb du deinen kleinen Bruder hast auch wenn er uns manchmal tierisch auf den Sack gehen tut."

"Oder er ist so sauer und will gar nichts mehr mit mir zu tun haben und die SMS ist ihm egal".

"Weißt du, ich denke, ganz tief in seinem Inneren weiß dein Bruder, daß du ihn lieb hast und wie sehr er dich braucht - ja, Schatz, in diesem Fall ist Flo der Abhängige und das ärgert ihn sicher auch manchmal und dann baut er Mist..."

"Meinst Du?", war sich Roman nicht so sicher. "Wir sind so unterschiedlich und haben andere Vorstellungen. Vielleicht bin ich zu Streng".

"Ich finde ja, du machst es richtig," Deniz grinste, "aber ich bin kein Fachmann - allerdings bin auch ich von dir erzogen worden - zumindest teilweise..." er gibt Roman ein Eskimoküßchen: "so ´was hast du mir beigebracht!"

"Ach was, dein Vater ist auch nicht Unschuldig", lächelte Roman. Sein Handy piepte. "Ich soll mir keine Sorgen machen und er kommt vielleicht heute noch Heim". Roman antwortete.

"Dad ist in Ordnung," stimmte Deniz Roman zu und freute sich, daß Florian so schnell antwortete

"Ja das ist er, mein Schwiegerpapa", grinste Roman. "Aber wenigstens ein Vater muss ja zu seinem Sohn stehen".

"Und zu seinem Schwiegersohn," lächelte Deniz, "Dad hat gesagt, daß auch Flo zur Familie gehört!"

Roman lächelte. "Es ist schon eine Familie zu haben", gab Roman Deniz einen Kuss.

"Danke!" Deniz freut sich, "und du bist ja auch das beste Teil Familie, was ich habe." er erwiedert Romans Kuß: "Sag´ mal, ist der Hackbraten bald fertig? Der Assistenzwelpe wird beim Küssen doch immer so hungrig..."

"Scheiße, der Auflauf", sprang Roman auf und eilte zum Backofen und holte die Auflaufform raus. "Ähm, kann man noch essen".

Deniz lacht: "Ich habe auch großen Hunger - ich esse ihn auch angebrannt - soll ich den Tisch decken?"

"Schatz, Du wohnst hier. Du musst nicht fragen", lächelte Roman, stellte aber schon Gläser auf den Tisch.

Deniz hilft Roman beim Tischdecken und stellt Wasser für Roman und Saft für sich auf den Tisch, nachdenklich fragt er: "Was wohl Marcus macht?"

Roman zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung. Hast Du ihn noch nach einer Handynummer gefragt?" Roman war an dem Abend ja früher ins Bett gegangen.

"Er hat doch gar kein Handy," erinnerte Deniz, "aber ich hoffe, daß er sich ´mal meldet..."

"Oh, dass wusste ich nicht", staunte Roman. "Hat er gesagt wo er wohnt?"

"Weit wird das nicht sein, oder?" Deniz war unsicher, er war an dem Abend zuletzt auch sehr müde und erschöpft gewesen...

"Essen ist groß, aber ich schätze, dass er hier irgendwo in der Gegend wohnen wird. Wir können morgen ja eine Spaziergang machen, vielleicht begegnen wir ihn ja", überlegte Roman und füllte das Essen auf. "Lass es dir schmecken."

"Danke, mein Hase," freut sich Deniz und grinst, "ja, wir machen einen schönen Spaziergang durch den Park," er schenkt Getränke ein: "Na dann:
guten Appetit!"

"Danke", Roman gab sich mühe anständig zu Essen, doch es schmeckte ihm nicht wirklich.

"Schmeckt gut," nuschelte Deniz während er aß, "du bist der beste Koch der Welt."

"Schön das es dir schmeckt", lächelte Roman und trank einen großen Schluck Wasser.

"Klar, du könntest glatt in der "7" kochen - die Leute wären begeistert," versprach Deniz großzügig

"Lass mal, ich koche lieber für dich, da habe ich keinen Druck", legte Romans eine Hand auf Deniz Hand und drückte sie kurz.

"Nur für den Fall, daß du dich beruflich verändern willst," grinste Deniz

"Dann habe ich aber nicht so einen tollen Assistenten", grinste Roman zurück. Nach ein paar Gabeln, legte er sie hin und schob den Teller weg. "Ich bin satt".

Deniz sieht ihn traurig und besorgt an
ich sage da nichts zu, Roman hat sich sicher ganz viel Mühe gegeben, zu essen - nein, ich werde ihn deshalb nicht kritisieren - er ist so wunderbar, so voller Liebe....
Deniz lächelt: "Gibt es auch Nachttisch?"

"Ähm, wir haben noch Eis in der Truhe", überlegte Roman.

"Fein," grinst Deniz, "willst du auch?"

"Bleib sitzen, ich mach uns eben was". Roman stand auf, nahm aber nicht das Eis aus der Truhe sondern fing an etwas Obst klein zu schneiden.

Deniz betrachtete das mit interessierten Augen: "Soso - ist es eigentlich möglich, mit dir ungesund zu essen?" er tat so als würde er schmollen aber er lächelte

"Hä? Natürlich", nickte Roman. Er füllte das Obst in eine Becher und nahm den Pürierstab um es zu zerkleinern. Dann holte er das Eis aus der Truhe, füllte zwei Portionen in Schallen, sprühte Sahne drüber und das Pürierte Obst. "Bitte schon", stellte Roman Deniz den Eisbecher hin.

"Oh danke!" Deniz küßte Roman begeistert, "du bist mein wunderbarer Eishase, mein Speiseeishase natürlich!"

Roman schüttelte lachend den Kopf. "Wo steckst Du das bloß alles hin?" Pltzlich erstarte Roman. "Ich habe was vergessen".