Ein (Un)glück kommt selten alleine

Roman stöhnte auf. "Er macht Dreck und kostet Zeit, die er mir von dir weg nimmt".

"Im Gegenteil, er bringt uns beide zusammen - du hast dich beschwert, daß wir so wenig zusammen unternehmen, also gemeinsame Spaziergänge mit dem Hund sind etwas sehr, sehr schönes...."

"Wir können auch ohne Hund spazieren gehen und viele Sachen unternehmen. Mit einem Hund müssen wir uns immer überlegen wie wir es machen. Weg fliegen in den Urlaub können wir dann nicht mehr. Ich will keinen Hund Punkt Ende aus".

"Ja, ich werde das arme Tier morgen ins Tierheim bringen," nickt Deniz, "da wird er dann an Menschen vermittelt, die ihn nicht lieben und mißhandeln oder nur als Spielzeug für ihre Kinder wollen - und dann bringen sie ihn zurück, wenn er kaputt ist und er wird eingeschläfert. Roman, ich hätte nie gedacht, daß du herzlos bist!" Deniz legt sich auf´s Sofa und schließt die Augen

"jetzt komm mir nicht so. Wie lange kennen wir uns? 11 Jahre, du müsstest wissen, was ich von Hunden halte. Und auf jeden Fall hättest Du nicht einfach mit einem ankommen dürfen", natürlich saßen Deniz Worte, aber er konnte Deniz doch nicht damit durchkommen lassen, so was alleine zu entscheiden. "Das wäre ja so, als würde ich eines Tages mit Kind ankommen".

"Schatz, ich würde dich auch mit Kind nehmen! und Kinder sind viel anstrengender als Hunde," protestierte Deniz, "außerdem hast du oft gesagt, daß du Hunde niedlich findest - zum Beispiel den Spaniel, den Ingo und Annette in den Ferien hatten - du hast ihm immer Bällchen geworfen...."

"Fremde Hunde vielleicht, aber das heißt nicht, das ich einen eigenen will. "Ich geh jetzt ins Bett und Du passt auf, das das Vieh keinen Unsinn macht", Roman stand auf und ging ins Schlafzimmer.

Deniz kniete sich zu dem kleinen Hund, der friedlich schlief und flüsterte:
"Er meint es nicht so - er ist ganz lieb aber noch unsicher."
dann folgte er seinem Mann ins Schlafzimmer: "Ich liebe dich," beeilte er sich zu versichern

"Ich liebe dich auch, aber das ändert nichts daran das der Hund weg kommt", Roman war inzwischen ausgezogen und zog sich gerade seine Schlafhose an.

"Meinetwegen brauchst du dich nicht schlafmäßig zu verpacken," sagte Deniz, "du bist doch wunderschön und nein, ich sage das nicht im Interesse des Hundes, ich sage das in meinem eigenen Interesse, ich will schließlich mit dir ins Bett!" er wandte wieder seinen Welpenblick an

"Ich will mich aber anziehen"; zog Roman sich zu Ende an und kroch ins Bett.

Deniz legte sich neben ihn und streichelte seinen Mann: "Ich liebe dich! und du bist wunderschön," versicherte er

Roman gab Deniz einen Kuss. "Schlaff jetzt".

"Gute Nacht," sagte auch Deniz und hielt Roman weiter fest im Arm, "ich liebe dich!"

"Ich liebe dich auch, aber den Hund nicht und das werde ich auch nicht", Roman legte sich zur Seite und guckte seinen Mann an.

Deniz strich über Romans Gesicht: "Du bist wunderschön, wenn du dich aufregst, dann leuchtest du richtig und machst mich wild," er beugte sich vor und gab Roman ein Eskimoküßchen: "Mein schöner Schatz, ich will dich glücklich machen und ich wollte eigentlich auch einen kleinen Hund glücklich mache, so ein armes, ausgesetztes Tierchen.!"

"Dann mach das, dann ziehe ich aber aus. Ich oder der Hund. Du kannst die Nacht ja überlegen, was dir wichtiger ist. Und jetzt schlaff".

"Roman, du bist gemein," Deniz hielt seinen Mann noch fester, "du hast mir sogar einmal gesagt, daß du dir als Kind einen Hund gewünscht hast."

"Dann bin ich halt gemein. Ich bin jetzt aber kein Kind mehr und als Kind wusste ich auch noch nicht wie viel Dreck so ein Vieh macht. Gute Nacht, die Diskussion ist beendet".

"Dein Vater hat dir gesagt, ein Hund kommt nicht ins Haus, weil er nur Dreck macht, so hast du es mir erzählt," sagte Deniz, "ja, nun Gute Nacht!"
er ließ Roman los und drehte sich weg

"Damit hatte mein Vater auch ausnahmsweise Recht. Nacht", Roman drehte sich auch weg von Deniz".

"Stimmt, dein Vater hatte immer recht - der war richtig cool, Hunde mochte er nicht und dich nicht, weil du schwul bist und Flo nicht, weil er Eishockey spielte undsoweiter - mensch, Roman, der Hund ist sauberer als viele Menschen!"

"Du willst also den Hunde behalten. Gut dann tue das, dann weiß ich Bescheid". Dann ziehe ich aus

"Ja, ich will den Hund behalten," stellte Deniz es klar, "weil wir uns lieben und etwas schönes, liebevolles Gemeinsames machen sollten anstatt abend für abend vor der Glotze zu kleben."

"Ich habe es verstanden, dann behalte ihn. Gute Nacht".

Deniz sagte nichts mehr sonder bemühte sich zu schlafen. Er war sauer auf Roman aber auch auf sich selbst, weil er Roman mit dem Hund einfach so überfallen hatte...

Roman wartete ein Zeit und hoffte das Deniz eingeschlafen war, dann ging er ins Wohnzimmer, nahm den Hund auf den Arm und setzte sich mit ihn aufs Sofa. "Du hast meinem Mann ganz schön den Kopf verdreht, weißt Du das? Was soll ich den jetzt machen?"

Deniz schläft - unruhig zwar aber er schläft

Roman legte sich hin, den Hund auf seine Brust. Er schlief ein, als er ihn durchs Fell kraulte.

Deniz war unruhig und wachte auf, er mußte dringend ins Badezimmer und ging hinaus und entdeckte Roman auf dem Sofa, den kleinen Hund hielt er an seine Brust gedrückt und beide schliefen zufrieden
Deniz ging schnell ins Bad und wieder zurück und kuschelte sich zufrieden ins Bett: "Eigentlich müßte Roman jetzt hier sein aber das läßt sich alles nachholen, sieht das niedlich aus - Roman ist auf den Hund gekommen" und dann stand Deniz wieder auf, nahm sein Handy und machte ein Foto
"Der Beweis!" sagte er zufrieden und schlief danach ruhiger

Roman wachte am nächsten morgen früh auf. Bequem hatte er nicht gerade geschlafen. "Na musst Du mal aufs Klo? Warte ich zieh mich an". Roman huschte ins Schlafzimmer holte leise seine Sachen und zog sich im Wohnzimmer an. Dann nahm er den Welpen an die Leine und ging mit ihm Richtung Becker.

Deniz schlief nun richtig tief und fest und bekam nichts mit

Roman ging zum Bäcker. Dann guckte er zum Hund runter. "Du musst ja auch was essen". Darum suchte Roman ein Tiergeschäft auf. Dort kaufte er, Fressen, Näpfe, ein Körbchen und Spielzeug. "Was macht ihr bloß mit mir?" Dann ging er nach Hause.

Deniz war mittlerweile aufgewacht und saß auf dem Bett, er rieb sich die Augen und überlegte, ob er es wagen sollte, das Zimmer zu verlassen.
Endlich faßte er sich ein Herz und trat in den Wohnbereich: kein Roman, kein Hund!
Deniz seufzte: Also würde Roman den Hund ins Tierheim bringen
es tat weh! und sie hätten viel Freude mit dem Hund gehabt....
Deniz setzte Kaffeewasser auf

Voll gepackt kam Roman nach Hause, dabei war er nicht gerade leise, was aber an dem ganzen Zeug lag was er gekauft hatte. Deniz war im Küchenbereich. "Guten Morgen".

"Guten Morgen," Deniz hielt Roman den Rücken zugewandt und goß Kaffee in die Tassen....

Roman stellte die Sachen ab und der Hund sprang gleich in das neue Körbchen. "Ich habe Brötchen mitgebracht", legte Roman die Tüte auf den Tisch. Anschließend schüttete er Hundefutter in einen der Näpfe und stellte ihn neben das Körbchen.

Deniz drehte sich bei den Geräuschen um und sah, wie Roman den kleinen Hund fütterte, er hielt einen Moment lang die Luft an, dann rief er freudig:
"Schatz, du willst ihn also auch haben? der kleine Hund bleibt hier? Ja?"

"Nein, ich will ihn immer noch nicht haben, aber Du", sagte Roman trocken, er braucht aber einen Namen". Roman packte die Brötchen aus.

"Dann nennen wir ihn doch Roman Sturkopp," Deniz stellte Teller auf den Tisch, "ich habe ein Beweisbild dafür, daß du den Kleinen magst."

"Doofer Name, sehr doof". Roman zog die Augenbraue hoch. "Einen Beweis? Kann nicht sein".

Deniz nimmt sein Handy und zeigt Roman das Bild, auf dem der schlafende Roman den kleinen Hund an seiner Brust hält
"Ich bin richtig eifersüchtig geworden!" sagt Deniz

"ich bin halt eingeschlafen und das Vieh hat sich auf meine Brust gelegt", zuckte Roman mit den Schultern."

"So ein böser Hund aber auch," grinste Deniz, "wir sollten ihn Störenfried nennen."

"Was hältst Du von Lucky oder Xaro oder Sisko", machte nun Roman Vorschläge.

"Lucky ist niedlich, so könnten wir ihn nennen," stimmte Deniz seinem Mann zu, "willst du auch ein Ei, Schatz?" fragte er mit sehr, sehr freundlicher Stimme

"Ne ich ich muss gleich noch kurz ins Büro, ein paar Unterlagen holen", lehnte Roman ab. "Du kannst dir ja schon mal einen Plan zurecht legen wie Du es mit Lucky machen willst".

"Was machen?" fragte Deniz erstaunt, "er bleibt hier. und wenn du ins Büro willst, wozu dann die Brötchen? da stimmt doch ´was nicht."

"Was glaubst Du, warum ich das ganze Zeug gekauft habe? Fürs Tierheim sicher nicht", deutete Roman auf alles was er schon besorgt hat. "Heute ist Samstag und normal muss ich ja nicht arbeiten, aber ich bin gestern nicht fertig geworden und muss noch mal los. Aber erst nach dem Frühstück".

"Dann bleib erst einmal mit den Brötchen hier, "Deniz nimmt Roman am Arm und zieht ihn zum Tisch, "Kaffee ist schon fertig, hier ist ein schönes Ei und jetzt habe ich noch Marmelade und frische Feigen und Kirschen..." er gibt Roman einen Kuß: "Und Küsse habe ich noch viele mehr für dich!"