Ein (Un)glück kommt selten alleine

"Deniz hast du ihm nicht zugehört? Wir bekommen das Sorgerecht frühstens in sechs Monaten. Was soll das? Das ist Schickane was die mit uns machen und nur weil wir Schwul sind. Der soll sich um Familien kümmern, die es nötig haben", regte sich Roman auf. "Sina wollte das ich das Sorgerecht bekomme. Warum geht man dem Wunsch nicht nach?"

"Schatz, das stimmt doch gar nicht - das würde er auch machen, wenn du nicht schwul wärest, ehrlich, nun komm´, wir holen unsere Tochter und wir können ja auch klagen. Wollen wir uns Dr. Schwarz als Anwalt nehmen?"

"Axel als Anwalt? Der würde doch lieber das Jugendamt gegen uns vertreten. Nein wir nehmen einen den wir vertrauen können. Was ist mit deinem Onkel?". Roman nahm seine Jacke, die Babyschale hatten sie ja im Auto gelassen.

"Onkel Bülent macht das bestimmt - aber sein Schwerpunkt ist Strafrecht. Laß´ mal, wir laden ihn zum Essen ein und dann erklären wir ihm alles und zahlen müssen wir bei ihm auch nicht."

"Es geht mir nicht ums Geld, ich will der einen der uns normal behandelt ohne Vorurteile. Sina hat es Schriftlich Festgelegt, sie hat uns Schriftlich das Sorgerecht zugeschrieben, da kann das Jugendamt jetzt nicht kommen und uns das Sorgerecht entziehen". "Komm wir holen unsre Tochter ab".

"Sie geben uns doch das Sorgerecht," meinte Deniz und nahm Lucky an die Leine, "nur später."
sie gingen die Treppe hinunter zum Auto, Deniz brachte Lucky in die "7"

"Ach die suchen doch nur einen Grund uns das Sorgerecht nicht zu geben. Sina wollte das wir es bekommen und zwar sofort und nicht erst in sechs Monaten. Die werden mich kennen lernen". Roman stieg ins Auto und wartete auf Deniz.

Deniz setzte sich neben seinen Mann: "Dad will auch zur Pinkelparty für unsere Tochter - er freut sich ganz dolle!"

"Die Pinkelparty muss warten. Erst werde ich das Jugendamt fertig machen". Roman fuhr los, lies sich aber beim Fahren nicht von seiner Laune anstecken.

"Und die Kleine wird sich freuen, wenn ihre Papas kommen und sie holen," versuchte Deniz weiter, Romans Laune zu verbessern

"Das will ich mal ganz stark hoffen, dass sie sich freut nach Hause zu dürfen. Sag mal Schatz. Wenn das Jugendamt noch das Sorgerecht hat, müssten die den nicht auch Unterhalt für die Kleine zahlen?"

"Weiß ich nicht - aber eigentlich müßten wir als Pflegeeltern ja Geld bekommen - ich rufe heute noch Onkel Bülent an und dem gibst du einfach eine Vollmacht, dann macht er alles, was du willst."

"Es geht mir ja nicht ums Geld, aber wenn wir Geld vom Jugendamt einfordern bekommen wir das Sorgerecht vielleicht eher, weil die nicht zahlen wollen", erklärte Roman seine Gedanken. Sie kamen beim Krankenhaus an. "Dann wollen wir mal."

Sie gingen zur Säuglingsstation und legten die Papiere vor.

Roman versuchte seine Laune wieder zu beruhigen, schließlich wollte er ein guter Vater sein. "Wird würden sie endlich nach Hause holen".

Da das Paar die erforderlichen Papiere hatte, wurde ihnen Desire übergeben. Die Schwester gab ihnen noch einige Tipps.

Deniz bedankte sich herzlich und bekam noch ein Fläschchen und ein Paket mit Milchpulver geschenkt. Die Schwester legte Roman das Baby in den Arm: "Hier haben Sie ihr Töchterchen und hier ist ein Umschlag mit der Geburtsurkunde, wegen der Anmeldung. Alles Liebe und Gute für Sie beide und Ihr Baby"

Roman nahm das Baby auf den Arm. "Hallo meine Prinzessin, jetzt darfst du nach Hause". Roman hatte feuchte Augen. "Danke Schwester. Schatz, kannst du was für die Kaffeekassse geben?" Roman hätte es ja selber getan, aber er hatte die Hände voll mit Desire.

Deniz gab der Schwester zwanzig Euro: "Von uns und unserem Töchterchen. Wenn wir Probleme haben, rufen wir sie an."
er folgte Roman und Desire den Flur entlang

"20 Euro? Du bist aber Großzügig, ich hätte 5 höchstens 10 gegeben. Aber gut, deine Entscheidung. Ist sie nicht süß unsere Tochter".

"Ganz wunderschön ist sie," sagte Deniz richtig andächtig, "und so ein Kind steht dir - du siehst süß aus mit der Kleinen. Wir hätten schon längst eins haben sollen."

"Ja wie den? Kannst du Schwanger werden? Ich kann es nicht". Roman legte Desire in die Babdyschale und machte sie fest. "Jetzt fahren wir nach Hause und wir zeigen dir alles".

"Sie scheint ein friedliches Kind zu sein," lächelte Deniz

"Schaun wir mal. Ich Liebe sie jetzt schon". Roman setzte sich ans Steuer und als Deniz eingestiegen war, fuhr er nach Hause.

Deniz guckte die ganze Zeit schräg nach hinten zu Desire: "Ob sie Angst hat?"

"Ich weiß nicht ob Babys Angst kennen", überlegte Roman. Sie kamen zu Hause an und Roman parkte das Auto ein. Die Babyschale nahmen sie jetzt mit nach Oben. "Sie schläft".

"Wollen wir sie in der Schale lassen oder sie ins Bettchen legen?"

"Im Bettchen hat sie es bequemer und außerdem muss sie aus der Jacke raus. Willst du oder darf ich?"

"Darf ich?" Deniz nahm das Baby vorsichtig hoch und gab ihr ein Küßchen auf die Stirn, "sie ist so süß," er trug Desire ins Kinderzimmer, wobei Roman ihm folgte und neben ihm stand, als er ihr das Jäckchen wechselte: "Wollen wir ihr gleich etwas von ihren schönen neuen Sachen anziehen?"

Roman fiel es schwer Deniz machen zu lassen, aber er lies es zu. "Lass sie erst mal die gewohnten Sachen an. Wir können sie umziehen wenn sie wach ist". Roman stöbselte das Babyphone ein.

Deniz legte die Kleine in ihr Bettchen und sagte: "Nun schlaf schön, Baby, du hast jetzt zwei ganz, ganz liebe Papas, die dich ganz doll liebhaben," er machte die Spieluhr an, "das mag sie bestimmt"

Roman beugte sich runter und gab Desire ein Küsschen auf die Strin. "Wir sind neben an und hören dich wenn du wach wirst". Roman guckte seine Tochter an und nahm Deniz Hand.

Deniz küßte Roman zärtlich: "Mein Mann, jetzt sind wir eine kleine Familie"

Roman legte seinen Kopf an Deniz Schultern. "Ja das sind wir und ich werde sie auch nicht wieder her geben, dass bin ich Sina Schuldig".

"Sie bleibt bei uns!" versicherte Deniz und nahm Roman in den Arm "und wir frischgebackenen Väter werden uns jetzt eine schöne Tasse Tee gönnen," er zog Roman sanft in die Küche

Sie gingen in den Küchenbereich. "Setzt dich ich mache uns einen schönen Kakao mit Sahne".

"Oh ja," strahlte Deniz, "soll ich Lucky schon mal holen? Er soll nicht das Gefühl haben, ausgeschlossen zu sein und morgen haben wir ja auch den Termin beim Tierarzt"

"Ja mach das ruhig, er muss sich ja auch an Desire gewöhnen". Roman stellte einen Topf auf den Herd und goss Milch rein um sie zum kochen zu bringen.

Deniz flitzte hinunter und holte Lucky von Marian ab, er kam zurück und stellte auch noch einen Karton auf den Tisch: "Dad hat Geschenke für uns und unsere Tochter geholt, Prosecco ist auch dabei."
er nahm Lucky auf den Arm und trug ihn ins Kinderzimmer, wo Desire fest schlief: "Guck´ mal, das ist unser Baby Desire, auf die mußt du immer gut aufpassen."
dann kam er mit Lucky wieder: "Er versteht das."

Roman machte den Kakao fertig, dabei benutzte er seine Geheimzutat. Zum Schluss machte er Sahne drüber und bei Deniz noch Schokoherzen. Als Deniz wieder kam und mit Lucky zu Desire ging schüttelte er den Kopf.

Deniz setzte Lucky ins Körbchen und nahm am Küchentisch Platz
"Ich bin total glücklich, weil wir jetzt eine Familie sind, also richtig, Mann, Frau, Kind, Hund..."

"Frau?" fragte Roman empört. "Wer ist hier die Frau?" Roman stellte die Tasse Kakao vor Deniz ab.

"Na ja, bei uns ist das anders, wir sind Mann und Mann und Kind und Hund aber das ist nicht wichtig, wir sind eine Familie, das ist wichtig!"

"Schön wie du dich immer wieder raus redest". Roman nahm einen Schluck vom Kakao. "Heiß":

"Das war kein Rausreden!" sagte Deniz empört und nahm seinen Kakao:
"Oh, lecker! Schatz, du machst den besten Kakao der Welt." er strahlte: "Sogar mit Schokolade"

"Mit Schokoladenherzichen, extra für meinen Mann oder soll ich Frau sagen?" grinste Roman.

"Ich bin dein Mann! aber wenn du möchtest..." grinste Deniz, "muß ich mir jetzt ein Kleid anziehen?"

"Nein, bloß nicht. Ich küsse keine Frauen":

"Dann bleibe ich schön ein Mann, nämlich dein Mann - aber unsere kleine Prinzessin, die küßt du doch, oder?"

"Ja, aber nicht so wie ich dich Küsse". Roman stand auf und setzte sich auf Deniz Schoss und gab ihn einen Leidenschaftliches Kuss.

Deniz erwiederte den Kuß: "Schatz, du schmeckst besser als der Kakao!"