Ein (Un)glück kommt selten alleine

"Ich hoffe das Lucky sich benimmt". Roman stand auf und fing an im Wohnbereich Ordnung zu machen und zu putzen.

"Der benimmt sich," grinste Deniz und wischte den Tisch und die Arbeitsplatten ab

"Schön das du dir so sicher bist", seufzte Roman und machte weiter.

Deniz fegte den Boden und stellte die Rosen auf den Tisch

Roman holte den Staubsauger und saugte den Boden und die Couch ab. "So fertig. Wie sieht es im Bad aus?"

"Ich mach´ es schon," rief Deniz, "schau du noch ´mal ins Kinderzimmer,"
er räumte schnell im Bad auf und putzte

Roman war nervös kurz bevor die vom Jugendamt kamen, setzte Roman frischen Kaffee auf und kochte Tee.

"Soll ich noch ´mal mit Lucky um den Blog gehen?"

"Schaffst du das, bevor das Jugendamt kommt? Obwohl, müsste wohl keinen Minuspunkt geben, wenn du etwas später kommst, oder?" war sich Roman nicht sicher.

"Ich beeile mich," Deniz rief Lucky und ging mit ihm schnell einmal um die Häuser, dann kam er zurück

Roman lief nervös die Wohnung lang und Kontrollierte ob alles seine Ordnung hatte. Die Gegenstände wo sich Desire verletzten konnte oder die nicht in den Mund gehörten, hatte er schon hoch gestellt. Dann kam auch schon Deniz nach Hause.

"Mein armer Schatz," Deniz nahm seinen Mann fest in die Arme, "du bist ja ganz nervös"

"Was ist wenn wir Desire nicht bekommen, weil denen unsere Nase nicht passt?" Dabei meinte Roman zwar nicht direkt die Nase, aber alles um sie herum.

"Sieht doch alles normal aus - Nase, Hase und alles. Oh, es klingelt!" Deniz eilte zur Tür

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Guten Tag, Jensen mein Name, ich komme vom Jugendamt. Sind Sie Herr Roman Wild?"

Roman folgte Deniz zur Tür. "Guten Tag Herr Jensen, ich bin Roman Wild, das ist mein Mann Deniz Öztürk". Roman reichte dem Herrn freundlich die Hand. "Kommen sie doch rein".

"wir haben Kaffee gekocht" sagte Deniz

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Ah ja, Sie sind verheiratet und leckeren Kaffee gibt es auch," er folgt Roman und Deniz an den Kaffeetisch

"Sie können natürlich auch etwas anderes trinken", wollte Roman Herrn Jensen nichts vorschreiben was er trinken sollte.

"Ja, wir haben auch Tee," erklärte Deniz

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Kaffee ist doch gut," lächelt Herr Jensen und schaut sich um: "Ach, da haben Sie aber einen lieben Hund. Wie heißt er denn?"

"Das ist Lucky, wir haben ihn erst ein paar Tage, da wussten wir noch nichts von Desire. Nehmen sie doch platz". Roman versuchte seine Nervosität zu unterdrücken.

"Lucky ist ein ganz lieber Hund,"

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Ja, danke," Herr Jensen setzt sich, "nun seien Sie beide doch nicht so furchtbar nervös. Ich bin nicht hier, um Ihnen Böses zu tun."

Sie wollen uns nur Desire nicht geben
"Warum sind sie eigentlich hier? Es geht doch ganz klar aus Sinas Schreiben hervor, dass sie es möchte, dass ihre Tochter bei uns auswächst, wenn ihr etwas zustößt. Irgendwie verstehe ich das nicht", wollte Roman Klarheit und goss Kaffee ein, Milch, Zucker und Süßstoff stellte er auf den Tisch.

"Ja, ich auch nicht. Roman ist der beste Vater, den Sie sich vorstellen können."

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Da Sie beide mit dem Kind nicht blutsverwandt sind, muß ich das vom Amtswegen überprüfen. Ob Sie geeignet sind, die kleine Desire in Pflege zu nehmen. Aber das ist keine Bedrohung sondern ein ganz normaler amtlicher Vorgang. Es sieht doch alles bestens aus: Sie haben eine Wohnung, sind verheiratet und Sie sind sicher auch berufstätig?"

"Also wird wieder mal das Geld des Steuerzahlers aus dem Fenster geschmissen", konnte sich Roman nicht verkneifen. "Ich bin Sportlicher Leiter und Cheftrainer bei Steinkamp Sport & Wellness".

"Ich bin der Assistent meines Mannes aber ich arbeite Teilzeit,"

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Nun, ob hier Geld herausgeschmissen wird, das kann ich nicht beurteilen.
Ich schaue also: Sie sind verheiratet, berufstätig, Wohnung, Hund, Kaffee, das ist alles in Ordnung. Woher kannten Sie denn Frau Sina Bauer?"

"Sie sollten sich Lieber um Familien kümmern wo die Kinder vernachlässigt werden, aber sein, da müssen die Kinder erst sterben bis was passiert", drehte Roman auf. "Wir haben Sina und Torben Bauer vor ein paar Jahren im Urlaub kennen gelernt und sind im Kontakt geblieben".

"Sina und Torben haben uns oft besucht. Wir haben uns um Sina auch gekümmert, nachdem Torben gestorben ist, Das war so traurig, weil die beiden sich so auf ihr Baby gefreut haben."

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Herr Wild, bitte, bleiben Sie ruhig. Hier geht es nicht um vernachlässigte und sterbende Kinder sondern um ihr künftiges Pflegekind. Danke, Herr Öztürk, für die Information. Da Sie beide nicht mit dem Kind verwandt sind, müssen wir hier eben einige Überprüfungen machen, Wir haben Sie sich denn das Leben mit einem Säugling vorgestellt?"

"Pflegekind? Sie meinen Tochter. Wir wollen sie nicht nur Pflegen wir wollen ihr eine Richtige Familie bieten. Ich weiß, die Eltern, die richtigen Eltern werden wir nicht ersetzen können, aber wir werden unser besten geben".
"Die Arbeitszeit als Sportlicher Leiter kann ich mir einteilen, so das auf jeden Fall immer einer für Desire da ist. Ich kann auch von zu Hause aus arbeiten. Die ersten drei Jahre würde ich sie noch nicht in den Kindergarten geben. Babyschwimmen oder Krabbelgruppen wo sie Sozialen Kontakt kennen lernen werden besucht, so bald sie alt genug ist und wir finden das sie bereit dafür ist. Sie sollte nicht überfordert werden".

"Und wir haben auch viele Freunde und Bekannte mit Kindern, die uns gern helfen werden - mein Dad auch, der freut sich richtig, Opa zu werden."

hier spielt Deniz Herrn Hansen vom Jugendamt

"Was Sie da sagen, ist doch wunderschön, Herr Wild. Aber das Kind ist erst einmal bei Ihnen in Pflege, das Jugendamt hat vorläufig das Sorgerecht aber das kann sich ändern und wenn Sie weiterhin so engagiert sind und die Kleine so lieben, dann wird sich das ziemlich schnell ändern. Ich würde allerdings gerne einmal das Kinderzimmer sehen."

Roman war Fassungslos. "Wieso den das? Wieso hat das Jugendamt das Sorgerecht? Sina hat klipp und klar gesagt, das das Kind bei mir große werden soll. Warum Missachten sie den Wunsch der Verstorbenen Mutter? Das ist Menschenverachtend was sie da tun". Roman stand auf und zeigte dem Herrn das Kinderzimmer.

"Schatz," sagte Deniz beruhigend, "das ist doch nur vorrübergehend"

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Oh," Herr Jensen schaute sich anerkennend um, "das ist ja wunderschön! haben Sie das alles in den letzten beiden Tagen gemacht`?"

"Wie soll ich mich bei so einer Ungehörigkeit beruhigen? Es ist Sinas Wunsch und der sollte Berücksichtigt werden".
"Ja, das haben wir alles in den letzten zwei Tagen gemacht. Es ist das alte Zimmer von meinem Bruder, der ist vor ein paar Monaten ausgezogen".

"Schatz, bitte!" Deniz drückt Roman an sich, "Beruhige dich, sonst gibt uns Herr Jensen Desire nicht."

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Herr Öztürk, Ihr Mann bringt teilweise berechtigte Kritik an und ist nervös, das verstehe ich. Nein, das Zimmer ist wunderschön - der Kleinen wird es hier sicher gut gehen. Setzen wir uns und besprechen die Einzelheiten, Sie wollen Ihr kleines Mädchen doch sicher bald nach hause holen."

Na immerhin gibt er mir Recht
"Natürlich wollen wir Desire schnell nach Hause holen. Wir haben auch schon alles hier. Nur ein paar Erziehungsbücher sollten wir uns vielleicht holen, damit wir wissen, wann sie was essen darf. Also wann sie ihr erstes Butterbrot darf und so". Roman ging zurück zum Esstisch.

"Und wir haben auch jede Menge Spielzeug und ich könnte sofort Vaterschaftsurlaub oder so nehmen."

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Also: Ich würde mich freuen, wenn Sie noch einen Kaffee hätten," sagte Herr Hansen und zog zwei Blätter aus seiner Tasche, "und dies ist der vorläufige Pflegevertrag. Sobald Sie unterschrieben haben, können Sie die Kleine abholen und dann legen Sie den Vertrag bitte immer vor, wenn Sie mit dem Kind zum Arzt gehen und wenn Sie sie anmelden, also bei den Behörden. Wir überprüfen, wie es dem Kind in ihrem Haushalt geht und ob wir Ihnen das Sorgerecht ganz oder teilweise übertragen können."

Roman verteilte Kaffee. "Das ist so lächerlich. Wir haben uns NIE etwas zu Schulden kommen lassen. Geben sie es doch zu, sie wollen einen Weg finden, damit Desire nicht bei einem Schwulen Paar aufwächst". Roman nahm den Zetel und lass ihn sich durch. "Aber wir werden ihn keinen Grund geben".

"Roman ist das sehr empfindlich," erklärte Deniz, "er ist auch schon einmal überfallen worden, weil er schwul ist."

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Herr Wild, das ist eine böse Unterstellung! weder meine Kollegen noch ich haben etwas gegen homosexuelle Eltern. Es geht hier darum, daß ein kleines Kind plötzlich allein ist und die verstorbene Mutter hat bestimmt, daß es bei einem ihrer Freunde bleiben soll. Wir müssen im Interesse dieses Kindes den Freund überprüfen, Wir würden Sie auch überprüfen, wenn Sie heterosexuell wären."

"Deniz es geht um unsere Tochter nicht um irgendeine Kleinigkeit. Wie kannst du das so locker sehen?" verstand Roman nicht. "Der Überfall hat hier nichts zu suchen, das ist Jahre her."
"Es ist keine Unterstellung es ist die Wahrheit. Warum sonst haben Homosexuelle Paare es so verdammt schwer ein Kind zu adoptieren? Weil die Ämter noch im 19. Jahrhundert leben." Roman schnaubte. "Überprüfen sie lieber die Eltern die ihre Kinder Misshandeln. Sina weiß schon warum sie wollte das Desire zu mir sollte. Warum kann man diesen Wunsch nicht einfach Nachkommen? Es ist für das Kind doch auch nicht schön ständig Überprüft zu werden".

"Mensch, Schatz, Herr Jensen will uns doch Sina geben," Deniz war ziemlich verlegen, weil Roman so unfreundlich war

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Herr Öztürk, angesichts der immer noch vorhandenen Diskriminierung Homosexueller habe ich für Ihren Mann Verständnis. Ich mache Ihnen einen Vorschlag, Herr Wild: Nehmen Sie sich einen Anwalt und klagen Sie auf Ihr Recht," er lächelte, "aber noch schöner wäre es, wenn Sie jetzt die kleine Desire zu sich holen würden und gut für sie sorgen."

"Desire, Schatz, das Kind heißt Desire, die Mutter hieß Sina".
"Das ist eine sehr gute Idee, das werde ich machen und ich werde gewinnen. Das wir gut für UNSERE Tochter Sorgen werden, dafür können sie ausgehen. Meine Mann habe ich ja auch erzogen".

"Es tut mir so leid! oh ja, Herr Jensen, mein Mann hat mich gut erzogen und den Hund hat er auch gut erzogen."

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Herr Wild, ich freue mich doch für Sie, wenn Sie gewinnen. So, jetzt unterschreiben Sie und Herr Öztürk hier unten und dann sind Sie beide offiziell die Pflegepapas und holen Ihr kleines Mädchen aus dem Krankenhaus und ich komme Sie dann so in drei Wochen besuchen und schaue mal, wie es so läuft."

Roman unterschrieb. "In drei Wochen? Toll mitten im Urlaub".

"Können wir den Termin nicht verschieben?"

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Ja, dann machen wir eben einen späteren Termin. Sie sollen den Urlaub mit Ihrer Kleinen ja genießen. Wann wäre es Ihnen denn recht?"

"Recht? Sie sind lustig, wir brauchen den Termin nicht. Wenn es nach uns geht können sie uns gleich das Sorgerecht geben, so wie es sich Sina gewünscht hat".

"Roman, bitte," Deniz verstand nicht, warum sein Mann so aggressiv war sonst war Roman doch immer höflich und freundlich

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Herr Wild, jetzt beruhigen Sie sich doch - Ich habe von Ihnen und Ihrem Mann den besten Eindruck aber ich muß doch meine Pflicht tun, Nun lassen Sie uns doch einen Termin finden, der uns beiden genehm ist."

"Dann kümmern sie sich um die Familien bei denen es Notwendig ist", meinte Roman. "In 28 Tagen, da ist unser letzer Urlaubstag":

"Wollen Sie dann wieder zu uns kommen?"

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Also, was halten Sie davon, wenn wir uns in sechs Wochen sehen. Ich komme zu Ihnen und schaue mir die Kleine einmal an."

"Wenn es sein muss", maulte Roman. "Dann halt in sechs Wochen. Dann will ich aber das Sorgerecht haben".

Deniz verdrehte die Augen

hier spielt Deniz Herrn Jensen vom Jugendamt

"Herr Wild, Sie können in sechs Wochen das Sorgerecht nicht bekommen. Vielleicht in sechs Monaten - frühestens. Nehmen Sie sich einen Anwalt und lassen Sie den machen. Also, hier ist meine Karte, den Termin habe ich Ihnen aufgeschrieben und ich denke, um das Kind brauche ich mir keine Sorgen zu machen, Ich werde es befürworten, wenn Sie das Sorgerecht wollen."
Herr Jensen verabschiedet sich

"In sechs Monaten? Der Kerl hat sie doch nicht mehr alle", regte sich Roman auf und griff zum Telefon.

"Ich fand, er war sehr freundlich," Deniz streichelte Lucky