Ein (Un)glück kommt selten alleine Teil 2

"Du sollst das lassen. Hörst du nicht?". Roman sprang auf. Er starte Deniz an und fasste einen Entschluss. Er legte Desire aufs Bett, zog sich an, nahm Desire wieder auf den Arm und ging in den Wohnbereich zurück.

Deniz setzte sich erschöpft und völlig ratlos auf´s Bett

Roman griff zum Telefon. "Ich brauche einen Termin, schnell":

Deniz weinte...

Roman legte auf und schrieb sich den Termin auf. Er hörte Deniz weinen. "Da siehst du was dein Papa angerichtet hat. Er ist nicht gut für Deniz".

Deniz kam verzweifelt aus dem Schlafzimmer: "Schatz, warum willst du dich scheiden lassen? Was habe ich falsch gemacht?"

"Du machst nichts Falsch, aber ich habe dich nicht verdient". Denkt Deniz, dass ich bei einem Scheidungsanwalt angerufen habe?

"Mein Schatz, ich habe dich gar nicht verdient. Soll ich gleich ausziehen?"

Oh mein Gott, er denkt es tatsächlich. "Nein, verdammt nein. Ich habe doch nicht bei einem Anwalt angerufen". Roman wollte aber nicht sagen wo er angerufen hat.

"Du willst dich nicht scheiden lassen?" Deniz konnte es immer noch nicht fassen, er war schon ganz verzweifelt gewesen

"Ich Liebe dich doch, aber jemanden zu Lieben heißt auch, gehen zu lassen. Du hast einen Besseren verdient. Kein Häufchen Elend, wie mich. Ich muss an mir arbeiten, damit ich dich verdiene", stammelte Roman.

"Ja, ich verstehe, gut," Deniz streichelte Romans Haar, "gewiß, also, ich ziehe erst einmal runter zu Dad und wenn du mich brauchst, also, ich bin natürlich immer für dich da. Du kannst auch das alleinige Sorgerecht haben aber ich kümmere mich natürlich immer um unser Kind," Deniz versuchte zu lächeln, "den Lucky nehme ich erst mal mit, nicht wahr?"

Roman schüttelte den Kopf. "Nein, nicht ausziehen, bitte nicht", wuchs Romans Panik. "Ich hole mir doch Hilfe".

"Was ist denn los? Du sagst doch, daß ich nicht richtig für dich bin - das du angeblich nicht gut genug für mich bist. Schatz, erkläre mir, was los ist?"

"Du bist zu gut für mich. Du bist so Lieb und tust so viel für mich und was mach ich? Guck mich an? Ich jammer dir die Ohren voll. Das hast du nicht verdient". Roman setzte sich mit Desire aufs Sofa. "Ich habe mir einen Termin bei Psychologen geholt":

"Verzeih´ mir, mein Schatz!" Deniz setzte sich völlig erschöpft neben seinen Mann auf´s Sofa, "du bist mein wunderbarer kluger Mann und weißt immer, was richtig ist." er küßte Roman zärtlich: "So und jetzt legst du dich noch einmal mit der Kleinen hin, damit ihr beiden Ruhe bekommt," Deniz lächelte und wischte seine letzten Tränen weg: "Meine Familie!"

"Du konntest schon mal besser Lügen. Ich bin alles andere als Klug". Roman hob seine Hand hoch. "Das war dumm". Da der Verband ab war sah man die Schnitte. "Ich will mich nicht hinlegen, dann träume ich nur".

"Was machen wir? Was kann ich tun, um dir zu helfen," Deniz nahm das Baby hoch,"ich bringe sie jetzt in ihre Bettchen, ja?"

"Nein, bitte lass sie bei mir. Sie beruhigt mich". Roman guckte Deniz traurig an. "ich weiß es nicht".

"Ich verstehe das, Schatz, aber sie muß in ihr Bettchen," Deniz nahm Desire auf den Arm, "komm´ mit ins Kinderzimmer!"

"Nein, lass sie hier. Sie muss doch nur zum Mittagschlaff und zur Nacht in ihr Bettchen. Babys brauchen den Kontakt zur Bezugsperson". Roman wollte Desire nicht abgeben.

"Roman, es geht jetzt nicht um Desire, es geht um dich - wir stellen sie in ihrem Bettchen oder in der Babyschale so, daß du sie sehen kannst aber du mußt jetzt zu dir kommen. Desire ist unser Kind aber keine Beruhigungstablette,"

"Das weiß ich doch. Aber sie kann auch auf meinem Arm schlaffen, da hat sie es auch weich und warm und bekommt Liebe. Bitte Deniz nehm sie mir nicht weg".

"Gut, dann leg´ dich mit ihr auf´s Sofa und du bleibst dort ganz still liegen und rennst nicht ins Bad und hinaus und in die Küche. Ich mache alles und du bleibst einfach da und hälst das Kind fest."

"Ich will mich aber nicht bedienen lassen, dass kommt nicht in Frage", protestierte Roman. "Das Abendessen mache ich". Roman legte sich aufs Sofa und legte Desire auf seinen Bauch.

Lucky kam angelaufen und legte sich wie ein Wachhund vor das Sofa.
Deniz räumte auf und putzte das Bad, dann legte er sich ins Bett und schlief erschöpft ein - er war nicht unbedingt körperlich erschöpft aber die psychischen Wechselbäder hatten ihn richtig ausgelaugt

Roman lag wach auf dem Sofa und beobachtete seine Tochter. Es kann nicht so weiter gehen wie es jetzt läuft. So werde ich niemals ein guter Vater für dich werden. Ich habe doch gar keinen Grund so neben mir zu stehen. Ich habe euch doch und alles ist gut, mehr brauche ich nicht. Warum dreh ich nur so am Rad?

Deniz merkte davon nichts, er schlief erschöpft

"Was hältst du von einem schönen Bad Desire?" Roman stand auf, ging ins Kinderzimmer um Sachen für Desire zu holen und ging dann ins Badezimmer, wo er die Wäschewanne mit Wasser füllte und etwas vom Babyshampoo rein fühlte. Dann zog er Desire aus und tauchte sie sachte ins Wasser. Er ließ sich Zeit, damit sich seine Tochter nicht erschreckte.

Während Deniz schlief, sprang Lucky zu ihm ins Bett und kuschelte sich an ihn

Roman summte Desire was vor um sie zu beruhigen. "Ich weiß, dein Papa kann das nicht, ist krumm und schräg. Aber dein Papa kann Eis laufen". Als das Wasser kalt wurde holte Roman seine Tochter raus, wickelte sie in ein Handtuch und ging mit ihr ins Kinderzimmer, wo er die Wärmelampe einschaltete. Nebenbei summte Roman und sang Kinderlieder.

Deniz wurde langsam wieder wach, er scheuchte Lucky vom Bett auch wenn er sich freute, daß der Hund so anhänglich war und ging dann aus dem Zimmer. Er schaute ins Kinderzimmer, wo er Roman summen hörte

Roman cremte seine Tochter ein und gab ihr eine neue Windel. "Und gleich kochen wir was feines für deinen Daddy". Roman bekam nicht mit wie Deniz ins Zimmer kam. "Weißt du dein Daddy mag gerne deftiges Essen, dein Papa lieber leichtes. Aber wenn es Daddy schmeckt gibt es nichts schöneres".

Deniz lächelte zärtlich, es war schön, Roman und Desire zusammenzusehen. Roman wirkte ein wenig entspannter. Deniz sagte: "Hallo, mein Mann, geht es dir etwas besser?"

Roman erschreckte sich und guckte sich um. "Ich habe Desire gebadet", wich er Deniz frage es.

"Du hast so niedlich für sie gesungen, da bin ich aufgewacht und jetzt soll ich auch noch Essen bekommen, Ach, mein Schatz," Deniz küßte seinen Mann, "was kann ich denn tun?"

"Tut mir Leid, ich wollte dich nicht wecken", tat es Roman Leid. "Sei einfach da2, erwiderte Roman den Kuss und zog Desire an. "So meine Prinzessin, jetzt wird gekocht".

"Kann ich dir helfen?" fragte Deniz, "oder soll ich mit Lucky um den Block gehen?"

"Nicht alleine um den Block gehen", hatte Roman Angst Deniz alleine gehen zu lassen. "ich will nicht das dir was passiert."

"Roman, mir passiert nichts - willst du mitkommen? Willst du jetzt jedes Mal mitkommen, wenn der Hund runter muß? Oder soll ich Dad bitten, immer mit Lucky hinauszugehen? Wir müssen eine Lösung finden." Deniz sprach sehr liebevoll mit Roman, weil er Romans Angst spürte

Deniz hatte ja Recht, sie konnten nicht immer zusammen gehen. "Du hast ja Recht. Aber pass auf dich auf".

"Das tu´ ich!" versicherte Deniz, er küßte seinen Mann und sein Kind, "Lucky und ich sind gleich wieder da"
Deniz rannte mit Lucky hinunter und ging mit ihm um den Block, er kaufte noch Chips und Cola für einen gemütlichen Fernsehabend und ging wieder nach hause

Roman legte Desire in die Babyschale und stellte diese auf den Tisch. Roman war nervös und hatte Angst. "Beim Nudeln abgießen rutschte ihm der Topf aus der Hand. "Verfluchte Scheiße", sprang Roman zur Seite. Der gesamte Inhalt landete auf den Boden. Das Wasser auf seine Füße. "Zu blöd zum Kochen". Roman setzte sich und hielt Kühlpats auf seine Füße.

"Was ist dir denn passiert?" fragte Deniz erschrocken, "Roman, du hast dir doch nicht etwa die Füße verbrüht?"

Roman guckte Deniz entschuldigend an. "Mir ist der Topf aus der Hand gefallen, als ich die Nudeln abschütten wollte. Das war keine Absicht".

"Das weiß ich doch, daß das keine Absicht war," Deniz hockte sich neben Roman: "Du hast Angst gehabt, oder?"

Roman nickte. "Tut mir Leid. Wir können uns ne Pizza bestellen".

"Ich räume erst mal die Nudeln hier von Boden weg - sonst denkt Lucky noch, das ist Hundefutter und jetzt bleibst du für den Rest des Abends ruhig auf dem Sofa sitzen, bitte!"
Deniz machte schnell sauber und stellte das Baby mit seiner Schale auf´s Sofa, dann nahm er die Karte von Bestelldienst und fragte: "Was wollen wir uns denn heute gönnen?"

"Du hast nur Arbeit mit mir. Ich glaube ich bleibe wirklich hier liegen und rühr mich nicht mehr von der Stelle, dann kann ich auch nichts anrichten", nölte Roman. "Wir können uns auch was vom Türken bestellen, wenn du möchtest. Mir ist das egal."

"Türkisch ist eine gute Idee! du bekommst zwei Börek mit Schafskäse und Salat dazu und ich nehme ein großes scharfes Döner," Deniz bestellte, "so und jetzt ab auf´s Sofa! soll ich dich tragen?"
auf dem Sofa hatte sich mittlerweile Lucky neben die Babyschale gelegt, er hielt aber Abstand und berührte Desire nicht