Patientenzimmer Teil 3

"Das tue ich doch schon, aber es geht nicht. Sie bleiben da wie eingebrannt. Wenn ich nur Duschen dürfte, ganz heiß".

"Soll ich fragen? Ich würde sogar mitkommen und dir helfen."

"Ich darf noch nicht, sonst hätten die es mir doch schon längst erlaubt", war sich Roman sicher.

"Na, ich frage mal," Deniz klingelte nach der Schwester

"Deniz nein. Die Schwester haben genug zu tun. Die Klingel ist für den Notfall, nicht zu Spaß".

"Du mußt dich doch duschen können," beharrte Deniz

"Ich wurde am Kopf operiert, mein Kreislauf ist noch im Keller und Duschen geht auf den Kreislauf. Und im Duschstuhl will ich nicht duschen, da wird man nicht sauber".

"Wenn ich mitkomme, wirst du sauber, das verspreche ich dir," Deniz drückte die Klingel

"Ich will den Schwester aber keine Umstände machen und dich will ich nicht dabei haben". Roman wollte einfach nicht nackt gesehen werden.

"Wenn du duschst muß jemand dabei sein - das sollte dir klar sein."

"Nein, dass will ich nicht", Roman schämte sich.

"Überlege es dir," sagte Deniz sanft, "und dann sagst du mir, wie du dich entschieden hast. Ich bringe dir erst einmal einen Tee," Deniz ging hinaus und holte zwei Becher Tee

"Wenn ich dusche, dann alleine. Aber ich werde noch nicht duschen dürfen, zudem haben die Schwestern Nachmittags gar keine Zeit dafür": Roman wollte duschen, aber alleine.

"Vielleicht reicht es, wenn du dich wäschst," schlug Deniz vor

"Nein, dass reicht nicht. Ich habe mich doch heute morgen am Bett gewaschen".

Die Schwester kam rein. "Sie haben geklingelt".

"Schwester, mein Mann möchte duschen - verstehen Sie, wegen dieser schlimmen Ereignisse, aber er darf das natürlich nicht allein. Ist es möglich, daß er mit dem Duschstuhl duscht und ich bin ihm behilflich? Sie haben dann gar keine Arbeit mit uns, ich mache alles."

"NEIN, wenn dann will ich alleine duschen. Verstehen sie? Deniz hat das auch gar nicht gelernt und kann mir gar nicht helfen.Ich weiß das ich noch nicht duschen darf". Roman war in Panik, die Schwester durfte es nicht erlauben, Deniz durfte ihn nicht nackt sehen.

"Tut mir Leid, heute ist es noch zu früh. Ich kann ihr Bedürfnis verstehen, aber der Kreislauf lässt das noch nicht zu.Warten sie bis morgen, da ist Schwester Andrea im Dienst, die hat da ihr Händchen für und wird ihnen Helfen, wenn es Dr. Nölling erlaubt".

"Trotzdem danke, Schwester," lächelte Deniz und schaute dann zu Roman: "Ist ja gut, mein Schatz, beruhige dich."

"Du verstehst mich einfach nicht Deniz. Ich will Duschen ja, aber alleine. Danke Schwester und schalten sie die Klingel aus".

"Das geht nicht, sie sind Bettlägerig, sie müssen sich bemerkbar machen können".Die Schwester ging raus.

"Na, siehst du, morgen hast du eine Schwester, die dich duscht."

"Deniz, ich will auch nicht mit einer Schwester duschen, also das mir eine Schwester hilft. Ich will das alleine, ich will nicht das mich jemand nackt sieht". Roman hatte sein Gefühl für seinen Körper verloren.

"Warum soll dich denn niemand nackt sehen?" fragte Deniz erstaunt

"Weil es unangenehm ist oder zeigst du dich gerne nackt?"

"Vor dir doch immer," grinste Deniz, "und du brauchst dich doch nicht zu schämen, du bist wunderschön."

"Nein, bin ich nicht. Ich bin verbraucht. Ich will raus aus diesem Körper,der gehört nicht mir".

"Aber wo willst du einen anderen Körper hernehmen? Du hast nur diesen einen und der ist in Ordnung, wirklich."

"Sehr witzig,ich weiß das ich hier drin gefangen bin. Ach Deniz, warum musste Andrew auftauchen?"

"Mensch, vergiß´ den Mistkerl, er ist hier, er hat dir wehgetan und du hast es geschafft, ihm zu entkommen - das ist eine große Leistung."

"Ich werde ihm nie entkommen, dafür hat er gesorgt. Das schlimmste ist,er ist irgendwo da draußen und plant etwas gegen dich".

"Du bist ihm entkommen und das obwohl du betäubt warst und frisch operiert bist, du bist klasse," Deniz streichelte beruhigend Romans Hand

"Und was habe ich davon? Gar nichts. Ich werde in meinen Träumen verfolgt von den Bildern. Ich will das nicht, aber ich kann es nicht Kontrollieren, Andrew ist überall. Ich bin ein Jammerlappen, ein Feigling".

"Nein, Roman, du warst sehr mutig und mit dem Rest wirst du auch noch fertig - du brauchst nur etwas Zeit"

"Mutig? Ich?" Roman lachte. "Ich war Verzweifelt, aber nicht Mutig":

"Mut der Verzweiflung - können wir uns darauf einigen?" fragte Deniz

"Deniz, du weißt das ich kein Mutiger Mensch bin und lieber weg renne. Aber hier kann ich nicht weg rennen, hier bin ich das Problem".

"Du bist sogar sehr mutig, finde ich," lächelte Deniz

"Ich wünschte das wäre ich",seufzte Roman.

"Das bist du," lächelte Deniz und streichelte weiter Romans Hand

"NEIN, bin ich nicht. Sonst würde mich Andrew nicht verfolgen. Kapier es doch endlich".

"Ich kapiere schon - so und jetzt hole ich uns noch Tee," Deniz ging hinaus und holte noch zwei Becher Tee

"Ich will keinen Tee mehr. Besorg mir lieber ne Flasche Raki."

"Das habe ich jetzt nicht gehört," sagte Deniz, "mensch, Roman, du hast deine TumorOP so toll überstanden und auch all´ die schlimmen Sachen, die danach kamen, jetzt habe noch ein wenig Geduld und alles wird gut."

"Der Kopf verheilt, aber die Wunde die Andrew gerissen hat, die wird bleiben. Er wollte dich in den Knast schicken, er wollte das du da drauf gehst. Und er wird es weiter versuchen dich aus dem Weg zu räumen.Deniz du musst auf dich aufpassen. Er hasst dich. Er macht dich dafür Verantwortlich das er mich nicht haben kann". Roman zeigte seine Angst um Deniz.

"Ich weiß," sagte Deniz, "aber die Polizei weiß es zum Glück auch."

"Das reicht doch nicht, wenn er sich versteckt, kann er in einem Augenblick zuschlagen wo keiner mit rechnet. Andrew scheint unberechenbar zu sein. Deniz, ich habe Angst um dich".

"Bitte, mach´ dir keine Sorgen. Das ist nicht gut für dich. Aber ich kann ja Frau Koch um Polizeischutz bitten."

"Ich soll mir keine Sorgen machen? Da draußen läuft ein Irrer rum, der nicht zögern wird dir was an zu tun". Roman war entsetzt. "Und so einen habe ich mal geliebt".