Patientenzimmer Teil 2

Selbst der Schwester tat es weh, was Roman zu Deniz sagte. "Sie müssen aber etwas essen".

Deniz nahm den Teller und schnitt die Brote in kleine Häppchen, zur Schwester meinte er: "Roman ißt zum Frühstück gern Obst und yoghurt, vielleicht geht das besser als mit dem Brot. Wenn es Ihnen zu viel Arbeit macht, bringe ich das gern mit, wirklich. Sie haben ja viele Patienten." zu Roman sagte: "Mach´ mal den Mund zum Essen auf und nicht zum Schimpfen."

"Hört mir hier überhaupt jemand zu? Hier ist es ja genau so schlimm wie bei Andrew, dann hätte ich da ja auch bleiben können". Roman wurde immer lauter. "Ich will nichts essen, kein Brot, kein Obst, kein Joghurt, gar nichts. Ich will einfach meine Ruhe. Und wage es ja nicht mir etwas beim sprechen in den Mund zu stecken, ich spucke es wieder aus".

"Herr Wild, beruhigen sie sich bitte. Herr Öztürk und ich gehen ja schon". Die Schwester wollte die Situation erst einmal beruhigen und das ging wohl nur,wenn sie ihn alleine ließen.

Deniz ging mit den Schwester hinaus und setzte sich auf dem Flur auf eine Bank, er schlug die Hände vors Gesicht

"Ja geht und kommt ja nicht wieder".

Die Schwester setzte sich neben Deniz. "Er verletzt sie absichtlich, weil er denkt, dass sie ihn dann in Ruhe lassen. Er ist so überzeugt davon, dass er nicht mehr gut genug für sie ist, dass er sie jetzt in ein, für ihn, besseres Leben Leben ohne ihn schicken will. Um das zu erreichen verletzt er sie."

"Ich weiß, Schwester," lächelte Deniz, "danke. Aber er muß essen - er bricht sonst ganz zusammen."

"Ich weiß das er essen muss, aber wir können ihn nicht zwingen. Nur sollte er weiter das Essen verweigern, dann werden wir ihm eine Magensonder legen müssen".

"Soll ich es noch einmal versuchen?" fragte Deniz

"Nein, ich fürchte das hat keinen Sinn. Das Problem ist, das er schlecht sieht und kaum Kraft hat, sonst könnte man es ihm einfach stehen lassen. Viele essen dann in den Momenten, wenn sie alleine sind. Nur da Herr Wild eingeschränkt ist geht es schlecht. Aber sie haben es ihm ja jetzt vorbeiretet, vielleicht isst er jetzt von sich aus ein paar Happen":

"Sie kümmern sich alle so gut um ihn - danke," sagte Deniz noch einmal, "ich verspreche Ihnen, ich tu´ was ich kann. Ich warte hier ganz ruhig auf den Arzt"

"Ihm ist schreckliches widerfahren. Er der Tumor, dann die Entführung. Bleibt jetzt nur zu hoffen, dass es keine Vergewaltigung gab":

"Ja, das ist richtig," stimmte Deniz zu, "aber er sollte wissen, egal, was passiert, ich bin da und liebe ihn."

"Das nimmt er nicht war, weil es so schlimm war".

"Meinen Sie, daß der Arzt ihm helfen kann?"

"Eher ein Psychologe, wenn er es zulässt. Es kann auch sein, dass er ganz alleine zurück kommt".

"Was kann ich noch tun?"

"Ich weiß es nicht. Es ist schwer das Richtige zu tun. Nur tun sie nicht so, als wären ihn seine Worte egal. Sie sind gerade gar nicht, null auf ihn eingegangen, haben einfach weiter gemacht als wäre nichts, dass kann gewaltig nach Hinten los gehen."

"Ich werde daran denken," versprach Deniz

"Gut, gerade eben, dass ging nicht. Vor allem nicht in seinem Zustand wegen der OP, dass erschwert das ja auch noch mal".

"Ich verstehe," sagte Deniz bedrückt, "ja, ich werde es so machen. Danke."

"Vielleicht gehen sie in die Cafeterie und essen schon mal was. Bis der Arzt das Ergebnis hat dauert es noch".

"Ja, danke schön," Deniz stand auf und ging in die

--- --- ---> Cafeteria

Cafeteria --- --- --->

Deniz kam zurück auf die Station, er begrüßte die Schwestern und setzte sich dann in den Flur, um auf den Arzt zu warten

Hier übernimmt Jesse Dr. Nölling

"Hallo Herr Öztürk, ich habe die Ergebnisse".

"Guten Tag," Deniz stand auf und bemühte sich, ruhig zu bleiben, "und...?"

"Also, es ist Fremdspeichel am Mund Nachzuweisen, aber an allen anderen Stellen nicht. Da er ein Kondom benutzt hat, war klar, dass im Intimbereich nichts zu finden war".

"Ja," nickte Deniz, "aber was tun wir jetzt? Roman verweigert das Essen, er will nicht mehr und mich will er auch nicht mehr."

"Also das er von Herrn Wellington ungewollt geküsst worden ist, wissen wir. Die Ergebnis weisen keine Vergewaltigung auf, so werde ich es Herrn Wild sagen. Vielleicht reicht das. Er weiß nicht, dass der Test nicht 100 Prozent Aussagekräftig ist und in seiner Verfassung muss er das auch nicht wissen. Ich Lüge nicht gerne, aber nennen wir es verschweigen im Sinne des Patienten".

"Danke," sagte Deniz erleichtert, "soll ich mitkommen?"

"Ich denke das es OK sein wird". Sie gingen ins Zimmer.

Deniz hielt sich etwas hinter dem Arzt zurück aber er sagte leise: "Hallo Roman"

"Herr Wild, ich habe das Ergebnis. Ich mache es kurz. Es gibt keine Spuren einer Vergewaltigung. Speichel an den Lippen ja, aber mehr nicht".

"Heißt das..... heißt das..... er hat gelogen? Heißt das, dass meine Hoffnung nicht umsonst war? Er hat mich nicht Intim berührt?" Roman war froh.

Deniz setzte sich neben Romans Bett: "Es ist doch in Ordnung."

"Genau das heißt es Herr Wild", Dr. Nölling lächelte. "Und wenn das kein Grund zum Essen ist,dann weiß ich auch nicht".

"Deniz, hast du das gehört? Er hat mich nicht..... Aber er hat mich geküsst und gestreichelt". So schnell wie Romans Laune aufgehellt war desto schneller sank sie jetzt.

"Aber das wolltest du ja nicht," Deniz drückte Romans Hand, "ist schon gut, das ist nicht schlimm"

"Aber sein sie doch froh, dass nicht mehr passiert ist und nun essen sie. Sie entschuldigen mich, ich muss weiter". Dr. Nölling verließ das Zimmer.

"Das hört sich jetzt so an, als hätte ich das andere gewollt". Roman wusste das er sich eigentlich freuen sollte, aber die Küsse und das Streicheln waren schon schlimm für ihn.

"Schatz, niemand denkt das - ich weiß, daß du das nicht gewollt hast. Und jetzt gucken wir mal, was du essen sollst," Deniz brachte das Tablett auf Romans Nachttisch: "Sieht gut aus, Frikadellen, Erbsen und Möhren und Kartoffeln. Soll ich es dir kleinschneiden?"

"Ich will nichts essen, ich bin müde, wirklich müde. Du darfst es gerne essen".

"Ich war eben in der Cafeteria. Und ich weiß, wie müde und erleichtert du bist aber ein paar Stücke schaffst du - komm´ nur drei vier Gabeln, ja."

"Sch.... Deniz, du kannst mir ja die Frikadelle aufheben, die kann man auch kalt essen. Ich verspreche das ich sie nach her essen werde, aber bitte lass mich erst schlafen".

"Gut, dann schlaf," Deniz stellte das Essen wieder auf den Tisch, "ich sitze hier bei dir, falls du mich brauchst."

"Du kannst ruhig gehen, heute ist Freitag, da ist im Homolulu doch immer was los", schloss Roman schon die Augen.

"Das stimmt aber wenn ich dort hingehe, dann nur mit dir. Ich will ja niemanden aufreißen oder so."

"Genau deshalb sollst du aber dahin. OK, den Mann fürs Leben wirst du da vielleicht nicht kennen lernen, aber du hast mal wieder Spaß".

"Es ist mittags, Schatz, da hat Homolulu geschlossen und den Mann fürs Leben habe ich doch längst gefunden."