Teil 4 Ring des Bösen

Alexa Falkenberg

"Das glaube ich inzwischen auch, dass er mich damit zum Schweigen bringen wollte. Es tut mir Leid, ich hätte es eher erkennen müssen und einfach meinen Mund halten sollen", tat es Alexa Leid. Florian fragte ob Prager wirklich zu einem Mord fähig gewesen wäre. "Ich weiß es nicht, aber ich traue ihm alles zu, auch wenn er Katja wo möglich das Leben gerettet hat".

Auch Alexa hielt es für möglich, daß Prager sie damit zum Schweigen bringen wollte. "Er hat gemerkt, daß ich Dein Schwachpunkt war und umgekehrt! Ach, dann hätte er was Anderes gefunden. Es schien ihm ja auch Spaß zu machen, uns zu schikanieren und zu demütigen. " Alexa meinte, sie traute Prager alles zu. "Ja, das ist es ja. Man weiß nie, woran man bei ihm ist! Aber das mit Katja hat mich auch gewundert! So, als ob er sich verknallt hätte!"

Florian Wild

Alexa Falkenberg

"Das wird das Schwein alles zurück bekommen. Ich hoffe er verreckt im Knast", hatte Alexa eine Wut auf Prager. Das mit Katja fand Florian auch merkwürdig. "Verknallt glaube ich nicht, aber irgendwas muss sie ausgelöst haben".

"Ja, das hoffe ich allerdings auch. Hast Du mal mit Rebecca gesprochen wegen dem Rührei?"; lachte ich. Alexa meinte, verknallt hätte er sich wohl nicht, aber irgend Etwas müßte sie ausgelöst haben. "Ja, aber was? SO ein knallharter Typ wie Prager läßt sich doch normalerweise von so einer wie Katja nichts sagen!"

Florian Wild

Alexa Falkenberg

Alexa schüttelte den Kopf wegen dem Rührei. "Das mache ich, wenn ich meine Aussage machen muss. Aber ich glaube nicht, dass wir damit durchkommen". Florian meinte, dass sich Prager aber nichts sagen ließe. "Wir haben doch schon spekuliert und sind zu keinem Ergebnis gekommen. Ich glaube selbst katja weiß nicht, warum er es gemacht hat".

"Schade, aber Du mußt es versuchen. Schließlich soll er ja alles zurückbekommen, was er uns angetan hat!" Sie meinte, wir hätten schon spekuliert udn wären zu keinem Ergebnis gekommen. "Weiß ich! Ja, das wird er Katja gerade auf die Nase binden!"; meinte ich sarkastisch. "Vielleicht können wir ihn mal im Knast besuchen und fragen!", schlug ich vor.

Florian Wild

Alexa Falkenberg

"Werde ich machen, aber sei nicht enttäuscht wen es nichts wird. Die Häftlinge haben es in den deutschen Gefängnissen eh viel zu gute", seufzte Alexa. Florian wollte Prager im Knast besuchen und ihn Fragen. "Und Du glaubst er verrät es uns? Er weiß es vermutlich selber nicht".

"Ok, aber Du hast es dann wenigstens versucht." Alexa meinte, die Häftlinge hätten es in den deutschen Gefängnissen viel zu gut. "Wie meinst Du das? Sie sollten doch bestraft werden. Sonst ist es ja witzlos!", seufzte ich. Alexa war sich nicht sicher, ob Prager uns das verraten würde. "Das weiß ich auch nicht. Ich weiß nicht einmal, ob er überhaupt mit uns reden würde." Sie meinte auch, daß er es vermutlich selbst nicht wüßte. "Das kann natürlich auch sein. Du Schatz, wollen wir gleich mal Katja besuchen gehen?"

Florian Wild

Alexa Falkenberg

Florian wollte wissen wie Alexa das mit den Gefängnissen meinte. "Na ja, sie haben ein Dach über den Kopf und werden Versorgt. Einem Obdachlosen geht es nicht so gut und der kann vielleicht noch nicht mal was für seine Lage". "Prager würde es uns nicht sagen, da ist sein Stolz im Weg"; war sich Alexa sicher. Florian schlug vor Katja zu besuchen. "Ja das können wir machen".

"Das ist wohl wahr. Aber angenehm ist es auch nicht, den ganzen Tag eingesperrt zu sein. Aber gut, Essen kriegen sie auf jeden Fall auch. Obdachlose nicht immer." Alexa meinte, Prager würde es uns nicht sagen, da sein Stolz im Weg sei. "Da kannst Du recht haben, daß er das nicht machen würde. Vor uns würde er ja niemals Schwäche zeigen. Mist!" Sie war aber auch einverstanden, daß wir Katja besuchen gingen. "Cool. Nicht, daß sie noch denkt, ich würde sie vergessen!"

Florian Wild

Alexa Falkenberg

"Ich bin mir trotzdem sicher, dass es Häftlingen zu gut geht", war Alexa überzeugt. Alexa überlegte. "Vielleicht würde er es Katja sagen. Ob er wohl wirklich denkt, dass sie Tod ist? Oder hat er es nur behauptet um uns zu Schockieren?" Florian meinte Katja sollte nicht denken, dass sie sie vergessen haben. "Das tut sie bestimmt nicht".

Zur gleichen Zeit in Untersuchungshaft



Die dumme Schlampe. Wollte jetzt alles MIR in die Schuhe schieben. Soweit kam es noch. Jahrelang hatte ich ihr die Treue gehalten und was war der Dank? Sie stellte MICH als Schuldigen hin. Das war doch alles nur ein schrecklicher Alptraum. Irgendwie war ich aber auch froh, daß Florian und Alexa in Sicherheit waren. Ich ertappte mich sogar dabei, an Katja zu denken. Ob sie es wohl überlebt hatte? Oder längst verreckt war? Als ich gegangen war, sah es ja so aus, als wäre sie tot gewesen. Aber war sie es auch wirklich? Vielleicht aber hoffte ich auch nur, daß sie noch lebte. Denn eigentlich war das völlig unmöglich. Alexa und Lukas hatten mich angeschwärzt und die Bullen hergelotst. Doch ich fragte mich allen Ernstes, woher sie die ganzen Informationen hatten. Dann mußte Katja doch recht gehabt haben und ihr Strohmann hatte mir unauffällig die wichtigen Daten über den Großen Coup entlockt. Auch schienen sie tatsächlich so Einiges gehört zu haben, was Dr. Wilhelmsen und ich vorher alles besprochen hatten. Tja, das war jetzt wohl gründlich schiefgegangen. Es war klar gewesen, daß die kleine Falkenberg-Schlampe uns früher oder später hoch gehen lassen würde. Eigentlich hatte ich gedacht, daß Dr. Wilhelmsen und ich auch das gemeinsam überstehen würden, aber stattdessen ließ sie mich fallen wie´ne heiße Kartoffel. Und hatte raffiniert alles auf mich lanciert. Selbst damit hatte Katja rechtgehabt. Auch Alexa hatte mich schon vor ihr gewarnt. Aber ich war blind und wollte es einfach nicht wahrhaben. Hatte immer gedacht, Dr. Wilhelmsen würde mich im Notfall sogar raus boxen und mir helfen, denn immerhin war ich all die Jahre ein treuer Mitarbeiter und sehr loyal gewesen. Ich hatte immer zu ihr gehalten. Aber jetzt war wohl jeder von uns beiden auf sich allein gestellt. Und ich mußte mir überlegen, wie ich da einigermaßen wieder raus kam. Doch ich wußte auch, daß sie es so drehen würde, daß ICH der Arsch war. Und es war klar, daß man einer angesehenen Neurologin mehr glauben würde als einem vorbestraften ehemaligen Drogendealer. Dabei vergaßen sie aber, daß ich ihr Handlanger gewesen war, ihre Rechte Hand, der immer nur die Drecksarbeit für sie machen durfte. Sowas würde gerne außer Acht gelassen. Und was, wenn sie wirklich meinen Computer manipuliert hatte und alle Beweise auf ihn kopiert hatte? Dann würde mir keiner mehr glauben. Und was mußte sich überhaupt Lukas da einmischen? Das hatte mir gerade noch gefehlt. Ihm würde es doch ein wahres Vergnügen bereiten, gegen mich auszusagen und mich jahrelang in den Knast zu bringen.

Simon Prager




"Ja kann sein. Weiß ich aber nicht. Eigentlich müßten sie genauso in den Keller gesperrt werden wie wir. Das wäre am Gerechtesten." Alexa hielt es für möglich, daß Prager es Katja sagen würde. "Ich weiß nicht, ob er es denkt. Vielleicht kann Katja ihn ja auch selbst besuchen, um IHN wiederum zu schocken. Aber das ist eine gute Frage. Ich denke ja eher, er wollte uns schocken. Er hat sich doch sicher kurz vor dem großen Coup nochmal vergewissert, wie es um Katja steht. Meinst Du nicht? Oder er glaubt, sie wäre danach noch gestorben. " Dann meinte sie, Katja würde das schon nicht denken. "Hoffe ich auch nicht. Sie weiß hoffentlich, daß ich für sie da bin!"

Florian Wild

Roman hatte Wort gehalten und um eine Besuchstermin bei Prager gebeten. Nun saß er im Besucherraum und wartete auf den Peiniger seines Bruders. Er hatte ein komisches Gefühl, er war noch nie im Gefängnis, auch wenn es nur als Besucher war.

Ich konnte nicht einmal zu der Schlampe hin und meine Meinung sagen, die hatten uns ja wohlweislich getrennt. Wer weiß, was die sich wohl alles über mich zusammenlügen würde. Ich dachte gerade noch einmal über alles nach, als meine Tür plötzlich aufging und ein Bulle reinkam.
"Herr Prager, Besuch für Sie!"

Ich war ziemlich erstaunt. "Wer kommt mich denn besuchen?"
"Tja, das wüßten Sie wohl gerne!" Der Bulle grinste ziemlich dämlich. Aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, wer das sein sollte.
"Sicher will ich das wissen! Sie wollen mich doch verarschen!"
"Nein, will ich nicht! Draußen wartet jemand auf Sie. Also kommen Sie!"
"Moment, alter Mann ist ja kein D-Zug!", grinste ich und stand langsam von meiner Pritsche auf.
"Der junge Mann würde Sie gerne kennenlernen!"
"Junger Mann? Lukas? Traut das Schwein sich etwa hierher?"
"Lassen Sie sich überraschen!"
"Ja, werde ich wohl müssen!"
Der Bulle legte mir natürlich erst wieder Handschellen an und führte mich dann in den Besucherraum.
"Kenn ich nicht!", meinte ich zum Bullen, als ich den Typen sah.
Aber der Bulle ignorierte mich und meinte nur: Die Zeit ist begrenzt. Und keinen Körperkontakt bitte!" Dann setzte er sich in die hintere Ecke des Raumes.
Auch ich setzte mich jetzt und wartete, was der Kerl von mir wollte. "Kennen wir uns?", fragte ich ihn.

Simon Prager

"Nein, wir kennen uns nicht. Mein Name ist Julian Schwarz, ich bin ihr Pflichtanwalt", stellte Roman sich mit Falschem Namen vor. Er hatte extra seinen besten Anzug aus dem Schrank genommen.

Kein Körperkontakt. Der Bulle war gut. Ich war ja nicht schwul. Der Typ stellte sich als mein Pflichtanwalt vor. "Mein Pflichtanwalt? Und wer soll den organisiert haben?", war ich etwas stutzig. Ich überlegte kurz. "Also gut, dann schießen Sie mal los, Herr Schwarz!" Konnte ja nicht schaden, einen Anwalt zu haben. Ich hätte zwar auch einen besorgt, aber wwr ich noch nicht zu gekommen. Und wenn er von selbst kommt, warum nicht?

Simon Prager

"Sein Sie froh, dass ihren Fall überhaupt jemand übernehmen will", blätterte Roman durch seinen mitgebrachten Ordner. "Also, gegen Sie wir in Folgenden Punkten Anklage erhoben. Mehrfache Geiselnahme, verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz, Körperverletzung, versuchten Mordes, Moderes. So wie ich das sehe, wird es sehr schwer sie da raus zu holen".

Der Anwalt las mir nun alle Punkte vor. "Ja, das ist ein ganzer Batzen!" Oh man, wenn man sich das mal bewusst machte, das war schon ziemlich krass. "Aber wozu sind Sie Anwalt? Sie werden das doch schaffen, oder? Außerdem habe ich nur ausgeführt, was man mir gesagt hat. Die eigentliche Drahtzieherin ist Dr. Wilhelmsen! SIE hat mich zu allem angestiftet!" Ich stutzte bei Mord. "Moment, das mag zwar alles stimmen, aber Mord?" Scheiße, also war Katja doch verreckt.

Simon Prager

Prager meinte, er wäre Anwalt und würde das schon schaffen. [Wenn Du wüsstest.[/i] "Bei den Beweisen, wäre ein Geständnis für Sie Vorteilhafter. Dr. Wilhelmsen kann ihre Unschuld wiederlegen", blufte Roman. "Alle Daten hat man auf IHREN Rechner gefunden. Dr. Wilhelmsens Rechner zeigt keinerlei Spuren auf". Als Roman vom Mord sprach stutzte Prager. "An Katja Bergmann. Hätten Sie sie gehen lassen oder wenigstens mit Paracentamol versorgt, könnte sie noch Leben".

Der Anwalt meinte, ein Geständnis wäre vorteilhafter und sagte genau das, was ich schon befürchtet hatte. "Das heißt, das Miststück hat es tatsächlich so gedreht, daß alles Spuren zu mir führen. Aber Sie müssen mir glauben, ich bin nur das Opfer. SIE war der Kopf. Und was soll ich gestehen? ich bin doch gar nicht schuldig! Bisher waren alle Beweise auf ihrem Rechner. Sie will mir das alles anhängen. Sie müssen mir unbedingt helfen!" Dann aber meinte er tatsächlich, daß Katja tot sei. "Das habe ich nicht gewollt. Ich habe ihr doch extra noch die Flasche Wasser dagelassen." Ich merkte, daß es mir doch ziemlich nah ging. "Sie war ein gutes Mädchen!"

Simon Prager

"Als Anwalt muss ich ihnen glauben. Aber da alles gegen Sie spricht, weiß ich nicht wie. Noch nicht. Sie sagen, die Beweise sind auf den Rechner von Dr. Wilhelmsen? Da wurde aber nichts gefunden. Auf auf den Blausäure Behältern und dem Koffer sind nur ihre Finger abdrücke. Und Dr. Wilhelmsen, sagt, Sie haben sie bedroht und gezwungen ihr zu Helfen. Zudem werden Sie stark von den Aussagen von", Roman guckte in seinen Ordner. "Frau Falkenberg und Herr Wild belastet.". Katjas angeblichen Tod, schien ihm wirklich Leid zu tun. "Eine Flasche Wasser reicht nicht um 40 Grad Fieber zu Stoppen. Sie hätten ihr einfach Paracetamol geben sollen oder auch eine Asperin".

"Das hoffe ich doch, daß Sie mir glauben." Doch der Anwalt meinte, auf dem Rechner von Dr. Wilhelmsen wurde nichts gefunden. "Diese Hexe. Das hat sie mit Absicht gemacht! So, wie sie immer wollte, daß die Mitglieder für unsere Taten herhalten sollen, hat sie jetzt dasselbe unauffällig mit mir gemacht." Er sagte, daß ich sie wohl bedroht und gezwungen hätte, ihr zu helfen. "Die Alte tickt doch nicht ganz sauber. Die lügt doch wie gedruckt. WAS soll ich gemacht haben? Ich soll sie bedroht haben?", redete ich mich in Rage. [i]Katja hatte recht gehabt. Sie hat es so gedreht, daß nur MEINE Fingerabdrücke auf dem Koffer und den Phiolen waren. Und ich war so dumm und naiv gewesen, ihr zu glauben." Aber dann meinte er noch, daß Alexa und Florian mich auch noch belasteten. "Daß die kleine Falkenberg mich drankriegen will, ist klar. Das wollte sie ja schon immer. Aber Florian? Hat er es wirklich gewagt, gegen mich auszusagen? Ich dachte immer, der hätte keinen Mumm in den Knochen!", meinte ich gehässig. "Ja, was weiß ich denn? Bin ich Arzt? Ich kenne mich doch nicht aus damit. Dr. Wilhelmsen hat jedenfalls gesagt, ich sollte ihr keine Flüssigkeit mehr geben! Und ich habe das Gegenteil getan!"

Simon Prager

"Wie gesagt, es spricht alles gegen Sie. Wenn Sie natürlich meinen, dass Frau Falkenberg und Herr Wild zu ihren Gunsten Aussagen könnten, dann werde ich die Beiden noch mal auf suchen. Vielleicht haben sie ja was verschwiegen. Wieso haben Sie gedacht das Herr Wild keinen Mumm hat?" fragte Roman neugierig". Roman schüttelte den Kopf. "Mann muss kein Arzt sein, um zu wissen, dass man mit den Einfachsten Mitteln Fieber senken kann".

Ich war echt verzweifelt. "Aber es muß doch eine Möglichkeit geben, wie Sie mir helfen können. Es kann doch nicht sein, daß diese Schlange damit durchkommt! Aber es sieht echt nicht gut aus, oder?", seufzte ich. "Vergessen Sie´s. Die beiden werden niemals zu meinen Gunsten aussagen. Florian habe ich die ganze Zeit im Institut ganz schön schikaniert und gequält. Erst willenlos gemacht und dann gedemütigt!", gab ich zu. "Und Alexa hasst mich!" Er wollte wissen, warum ich von Florian dachte, daß er keinen Mumm in den Knochen hatte. "Weil er ein Weichei ist. Und so leicht zu manipulieren. Der Kleine hatte ganz schön Schiss vor mir!", grinste ich ihn an. "Ja mag sein, aber ich habe mich um solche Dinge nie gekümmert. Ich dachte doch, daß Dr. Wilhelmsen das weiß. aber in Wahrheit wollte sie Katja nur töten."

Simon Prager

"Es sieht wirklich nicht gut für Sie aus. Ich fürchte, dass einzige was ihnen noch Hilft, Ist ein Geständnis. So mindern Sie vielleicht die Strafe". Roman stand auf, Prager so klein zu sehen war ein Genuss, schade das seine Freunde nicht da waren. "Haben Sie schon mal in Betracht gezogen sich zu Entschuldigen? Bei Herrn Wild, Frau Falkenberg und bei Katjas Familie?"

Ich seufzte. "Ein Geständnis? Aber ich habe es doch gar nicht gemacht. Warum soll ich etwas gestehen, was ich gar nicht gemacht habe?" Am liebsten hätte ich mir jetzt eine Zigarette angezündet, was ich immer tat, wenn ich nervös war, aber hier war das ja leider verboten. "Wollen Sie mir damit sagen, wenn ich unsinnigerweise was zugebe, was ich nicht getan habe, fällt meine Strafe milder aus?" Ich konnte mir das nur schwer vorstellen. Er wollte nun wissen, ob ich schonmal in Betracht gezogen hätte, mich bei bei den dreien zu entschuldigen? "Entschuldigen?" Ich mußte grinsen. "Das ist jetzt ein Witz, oder? Der Einzige, der sich entschuldigen sollte, ist Dr. Wilhelmsen. Ich habe nur immer ihre Drecksarbeit erledigt. Und Alexa? Die wartet doch nur darauf, daß ich auf Knien vor ihr rumrutsche und reumütig bin. Aber Sie werden es nicht glauben, aber.....ich habe wirklich schonmal solche Gedanken gehabt. Auch wenn sie völlig absurd sind. Mir tut das alles doch irgendwie leid. Ich habe schonmal drüber nachgedacht, wie ich in die ganze Sache reingeraten war und ich bin nicht wirklich der Typ, der daran glaubt, ein Auserwählter zu sein und eine ganze Stadt vergiften würde. Wenn Sie verstehen, was ich meine. Dr. Wilhelmsen hatte mich auch ganz schön in der Hand. Sie hat mich immer wieder mit meiner Vergangenheit konfrontiert, wenn ich nicht spurte!"

Simon Prager

"Sie waren vielleicht nur die rechte Hand von Dr. Wilhelmsen, aber wenigstens dass sollten Sie vielleicht gestehen. So besteht die Chance, dass der Richter Dr. Wilhelmsens Aussage bezweifelt. Wenn Sie kooperieren. Sie wurden auf frischer Tat ertappt. Sie können sich selber ausrechnen, wie schwer es sein wird, ihre Strafe zu Mildern". Prager schien tatsächlich an einer Entschuldigung zu denken. "Sie sind nicht in der Position sich Gedanken zu machen, was Frau Falkenberg darüber denkt. Es kann ihnen Helfen und daran sollten Sie in erster Linie Denken". Roman holte ein Tonbandgerät raus. "Wenn Sie wollen, nehme ich es gleich auf und leite es weiter".

Herr Schwarz meinte, ich sollte gestehen, daß ich Dr. Wilhelmsens Rechte Hand gewesen war. "Und Sie meinen, das würde was bringen? Das werde ich ganz sicher sagen. Denn das stimmte ja auch. Aber es stimmt nicht, daß alles von MIR aus kam. Ja, ich will ja geständig sein, aber ich sage nicht, daß ich Dr. Wilhelmsen gezwungen und erpresst hätte. Das ist eine infame Lüge!" Das mit meiner Vergangenheit mußte ich ja sagen, der Anwalt wüßte es eh schon längst und hatte sich über mich informiert. "Ich weiß, daß ich auf frischer Tat ertappt wurde. Katja wollte mich noch davon abbringen und fast hätte ich sogar auf sie gehört. Sie hatte in allem recht gehabt! Ich hätte es verhindern müssen." Der Anwalt meinte nun, daß ich nicht in der Position sei, mir groß noch Gedanken zu machen, was Alexa denken würde. "Ich weiß. Ich werde es mir überlegen!" Doch dann entgegnete er, daß es mir helfen würde und holte sogar ein Tonbandgerät heraus. "Das heißt, ich soll jetzt und hier mich bei Alexa und Florian entschuldigen?"

Simon Prager

"Keiner Verlangt von ihnen das Sie Lügen. Nur mit der Wahrheit, helfen Sie sich selber. Schildern Sie dem Gericht alles was Sie wissen. Zeigen Sie, dass es ihnen Leit tut", musste Roman darauf achten seine Fassade aufrecht zu erhalten. Prager fragte ob er jetzt und hier sich entschuldigen sollte. "Sehen Sie es mal so. Die Ermittlungen gegen Dr. Wilhelmsen stehen kurz davor eingestellt zu werden. Je früher Frau Falkenberg und Herr Wild erfahren, dass es ihnen Leit tut, desto früher machen die Beiden eine komplette Aussage. Und dann dürfetn wir die Wilhelmsen ran bekommen. Je früher so was passiert, desto besser. Aber sie können es sich noch überlegen, ich werde das Gerät hier lassen".

"Und Sie glauben, daß ich Alexa und Florian damit zum Umdenken bewegen kann, daß sie gegen Dr. Wilhelmsen aussagen statt gegen mich?" Aber, was er da erklärte, machte durchaus Sinn. Er wollte jetzt, daß ich mich bei den beiden entschuldigte. Ich war doch ziemlich perplex, als er das Tonbandgerät hervorholte. "Was soll ich da sagen? Ich bin in sowas nicht gut!" Aber er wollte mir noch Zeit geben und das Tonbandgerät erstmal da lassen. "Nein, warten Sie! Ich mach´s!"; meinte ich und wartete, bis er es wieder angestellt hatte.

"Hallo Florian, hallo Alexa. Ihr wundert Euch sicher, warum ich mich bei Euch melde. Da ich aber nicht zu Euch kann, wird Euch mein Anwalt dieses Band überbringen. Aber ich würde mich gerne bei Euch entschuldigen. Ich weiß, daß das, was ich getan habe, eigentlich unverzeihlich ist, aber Ihr wißt genauo gut wie ich, daß Dr. Wilhelmsen das alles wollte. Ihr wißt, wie gut sie einen manipulieren kann und daß ich auch nur Opfer ihrer miesen Psycho-Spielchen geworden bin. Sie hat mich genauso geformt, wie sie mich wollte. Florian, besonders Dir habe ich ziemich viel angetan, was sich eigentlich nicht mehr gutmachen läßt. Ich hoffe trotzdem, daß Du über die schrecklichen Erlebnisse gut hinweg kommst und Dein Leben normal weiterleben kannst, ohne ständig ans Institut, den Keller und mich denken zu müssen. Du sollst wissen, mir tut das alles wahnsinnig leid, besonders das mit Katja. Und wäre ich nicht so verbohrt gewesen, hätte ich auf ihre Warnung gehört. Aber Du mußt mir glauben, ich habe ihr abends noch Wasser gegeben, obwohl die Wilhelmsen wollte daß ich sie verrecken ließ. Ich habe das nicht gewollt.

Alexa, ich weiß, Du hasst mich total und wirst mir sicher auch nicht zuhören, aber dennoch will ich Dir sagen daß Du auch in einigen Punkten recht hattest. Daß ich Euch beide im Keller so zurichten mußte, das tut mir leid. Ja, ich habe auch mal gedacht, es wäre besser, Euch das Maul zu stopfen, aber im Nachhinein frage ich mich, wofür das alles? Und wie krank das doch ist, das Trinkwasser einer Großstadt zu vergiften? Ich will mich auch bei Dir entschuldigen und wünsche mir, daß Du in nächster Zeit wieder von Deiner Familie aufgenommen wirst und ebenfalls über diese schreckliche Zeit im Institut hinwegkommst. Ich hoffe, daß Florian und Du doch noch glücklich miteinander werdet, auch wenn ich behauptet habe, daß Du tot wärst, um Florian weichzukochen, damit er endlich das Serum schluckte." Ich machte eine kleine Pause. Es fiel mir sehr schwer, so sentimental zu werden.

Ich wandte mich an meinen Anwalt: "Haben sie sich das so vorgestellt?" Absichtlich bettelte ich nicht darum, daß sie für mich aussagten.

Simon Prager

Prager entschied sich tatsächlich für eine Entschuldigung. Roman stand auf und drehte Prager den Rücken zu. Einmal um ihm das Gefühl zu geben, dass er ihn nicht belauschte und einmal weil Roman nicht damit gerechnet hatte, das Prager so was tut. Es war ja schon fies was er da tat.
"Ja, ich denke das ist schon in Ordnung. Aber haben sie nicht wem vergessen? Was ist mit Katjas Hinterbliebenden?"

Ich wußte auch nicht, was mit mir los war und warum ich jetzt wirklich alles bereute. Ich entschuldigte mich tatsächlich, auch wenn es mir bis vor kurzem noch scheißegal gewesen war und ich anders dachte. Vor allen Dingen die Sache im Keller. In Wahrheit hatte mich darüber amüsiert und hatte Florians und Alexas Ängste und Schmerzen genossen. Und jetzt? Aber gut, wenn der Anwalt das für besser erachtete. Irgendwie tat es mir ja auch leid. Er meinte, es ginge in Ordnung, aber ich hätte Katjas Hinterbliebene vergessen. Ich schluckte. "Ich weiß nicht, ob ich das kann. Was soll ich sagen? Es tut mir leid, daß ich Katja umgebracht habe?" Man merkte schon, daß es mir auch deutlich an den Nerven zehrte und es mir doch zu schaffen machte.

Simon Prager

Roman drehte sich zu Prager um und guckte ihn an. "Muss ich ihnen jetzt sagen, was sie den sagen könnten? Stellen Sie sich vor, Sie hätten eine Schwester die wegen unterlassender Hilfeleistung gestorben ist", drückte sich Roman milde aus. "Welche Wörter würden Sie vom Verantwortlichen erwarten? Lassen wir Dr. Wolhelmsen außen vor. Wir werden es schon schaffen, dass sie ihre Strafe bekommt".

"Nein das müssen Sie nicht, aber ich habe so etwas noch nie gemacht. Hassen werden sie mich trotzdem. Egal, was ich mache." Er versprach, daß Dr. Wilhelmsen auch ihre gerechte Strafe bekommen würde. "Also gut, ich will es versuchen!", seufzte ich. "Fertig?" Ich wartete, bis er das Tonbandgerät wieder angestellt hatte.

"Ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, ich bin auch nicht gut in so Etwas, aber ich kann Ihnen versichern, daß ich nicht wollte, daß Katja stirbt. Am Abend vor dem großen Coup hat sie mir in vielen Dingen die Augen geöffnet. Leider wollte ich ihr nicht glauben, heute weiß ich, sie hatte recht. Ich wollte nicht, daß sie stirbt, das müssen Sie mir glauben, auch wenn Sie es wahrscheinlich nicht tun. Aber ich habe sie an dem Abend angefangen, zu mögen. Auch mich hatte sie wohl von einer ganz anderen Seite kennenlernen dürfen, da ich mittlerweile auch zweifelte, ob das alles richtig war, was ich da tat. Katja hat mir von den Wanzen im Büro erzählt und daß wir eigentlich keine Chance hatten. Es war da schon ziemlich aussichtslos gewesen. Sie wollte, daß ich alles verhinderte und Frau Dr. Wilhelmsen aufhielt, aber das konnte ich nicht. Ich war wohl zu feige gewesen. Aber obwohl ich sie verrecken lassen und ihr die Flüssigkeit entziehen sollte, habe ich ihr eine Flasche Wasser da gelassen. Ich wollte, daß sie es schafft. Ich bin kein Mörder!", betonte ich nochmal. "Deshalb bedauere ich auch zutifest, was passiert ist. auch wenn Ihr mich für ein brutales, sadistisches Arschloch haltet."

Die Worte fielen mir sehr schwer. "Das sollte aber jetzt reichen, Herr Schwarz!", wandte ich mich wieder an meinen Anwalt.

Simon Prager

"Was erwarten Sie? Im Grunde sollen die Entschuldigungen dafür Dienen, dass das Gericht ihnen glaubt. Wichtig ist, dass Sie die Entschuldigungen ernst meinern und sie nicht nur sagen, um sich einen Vorteil zu verschaffen". Roman schaltete das Tonbnad wieder ein.
Roman nickte, nach dem Prager geendet hatte. Er stand immer noch mit dem Rücken zu ihm und konnte das gehörte nicht fassen. Das Problem? Es klang Ehrlich.
"Jetzt müssen vor allem Frau Falkenberg und Herr Wild ihnen glauben. Den die haben gesagt, dass es ihnen Spaß gemacht hat, als Sie mit ihnen im Keller waren".
Roman drehte sich um. "Wie kann man Spaß daran haben Leute zu Foltern?" Roman stämpte sich vor Prager auf den Tisch und kam ihm mit dem Gesicht ziemlich nah. "Oder wollen Sie mir jetzt sagen, dass daran auch die Wilhelmsen Schuld hat?"

Er erklärte mir, wozu die Entschuldigungen da waren und wie wichtig es war, daß ich meine Entschuldigungen ernst meinte. "Natürlich meine ich sie ernst. Was glauben SIE denn? Oh ja, Sie denken, ich würde das nur so sagen, um mir einen Vorteil zu verschaffen, aber so ist es nich. Katja könnte es Ihnen bezeugen. Aber leider kann sie es ja nicht mehr." Dabei sah ich auf den Boden. Als ich auch die Entschuldigung für Katjas Angehörige auf Band gesprochen hatte, blieb der Anwalt immer noch mit dem Rücken zu mir stehen. Ich dachte mir aber nichts dabei. Er meinte, jetzt müßten nur Alexa und Florian mir glauben. "Was ein wenig schwieriger sein wird.", seufzte ich. Er konnte es nicht verstehen, daß es mir Spaß gemacht hatte, Leute zu foltern. Der Anwalt kam jetzt mit seinem Gesicht ganz nah, als er sich auf den Tisch stemmte. "Ja, das ist halt so. Keine Ahnung, warum. Aber es macht einen Riesenspaß, zu sehen, wie sie die Hosen voll haben vor lauter Schiss und Respekt vor einem haben und total eingeschüchtert sind. Das gibt einem einen richtigen Kick, wenn Sie verstehen, was ich meine!", grinste ich fies. "Nein, das ist nicht Frau Dr. Wilhelmsen schuld! Das ist mein Charakter! Und fragen Sie mich nicht, warum es mir plötzlich leid tut. Das verstehe ich selbst alles nicht."

Simon Prager

Roman grinste. "Tja und jetzt sind Sie ganz Klein und haben Schiss Lebenslänglich in den Knast zu wandern. Ich wette mit ihnen, dass sich Florian und Alexa sich freuen würden Sie so zu sehen. Und dabei können Sie mir noch nicht einmal Leid tun. Vor allem Sie hätten einfach nur auf Katja hören müssen, wobei es ihnen Alexa ja auch gesagt hat, dass die Wilhelmsen ein falsches Spiel mit ihnen Spielt. Aber Sie wollten ja nicht hören und jetzt bezahlen Sie den Preis". Roman stand immer noch sehr nah an Prager und guckte ihn eindringlich an.

"Das kann ich ehrlich gesagt nicht leugnen, daß ich auch ziemlich Schiss habe. Vor allen Dingen, weil Dr. Wilhelmsen alles auf mich schieben will. Ist mir klar, daß ich Ihnen nicht leid tue. Ich habe ja auch ziemlich viel verbockt. Geschieht mir ganz recht, daß ich jetzt hier sitze. Aber selbst wenn das Andere mir Spaß gemacht hat, bin ich kein Mörder! Das müssen Sie mir glauben!" Fast flehend sah ich ihn an. Ich seufzte. "Ja, ich weiß, daß Alexa mich auch schon vor Dr. Wilhelmsen gewarnt hat. Ich hatte einfach zu viel Schiss vor ihr und ihrer Rache. Sie sehen ja, wozu diese Frau fähig ist!" Er sah mich immer noch sehr eindringlich an, was mich ziemlich nervös machte. "Ich hatte keine andere Wahl. Sie hatte mich in der Hand!"

Simon Prager

"Man hat immer eine andere Wahl. Aber Sie haben nur das Geld gesehen und hatten die Hosen voll. Katja hat ihnen doch ihre Hilfe Angeboten. Aber nein, Sie waren zu feige. Sie hätten Lieber 10000 Menschen umgebracht, als die Notbremse zu ziehen. und warum? Weil Sie Angst hatten in den Knast zu gehen, obwohl Katja ihnen gesagt hat, dass Sie keine Chance haben. Manchmal frage ich mich, wieso der Liebe Gott einem Hirn gegeben hat". Roman setzte sich wieder. "Kein Wunder, dass Wilhelmsen es geschafft hat Sie klein zu kriegen. Sie sind ein Niemand und bei der Wilhelmsen hatten Sie das Gefühl jemand zu sein. Und jetzt? Tritt alles ein, wovor man Sie gewarnt hat. Sie haben der falsche Frau vertraut. Ich weiß schon warum ich Schwul bin", seufzte Roman. Prager schien wirklich nichts zu merken.

Der Anwalt rastete dann plötzlich komplett aus, was mich ziemlich stutzig werden ließ. Auch wußte er erstaunlich viel von Katja. Moment mal, Sie sind doch niemals ein Anwalt!" Und wieso tat er so, als wüßte er, was sie gesagt hat? "Sie wissen mehr, als Sie zugeben. Katja ist gar nicht tot, oder?", kam mir jetzt Zweifel. "Woher wissen Sie sonst, daß Katja ihre Hilfe angeboten hat?" Ein Anwalt würde niemals vor seinem Mandanten so ausrasten und die Fassung verlieren. "Wer sind Sie?" Mißtrauisch sah ich ihn an. "Ja, ich hatte Angst, aber nicht nur vor dem Knast, sondern auch vor Dr. Wilhelmsens Rache. Sie hätte mit mir doch dasselbe getan, wie mit ihren Mitgliedern, wenn ich nicht gespurt hätte!" Er meinte nun, ich wäre ein Niemand und es wäre kein Wunder, daß Dr. Wilhelmsen mich kleingekriegt hätte. "Passen Sie auf, was Sie sagen!" Aber er hatte schon recht, ich hatte bei Dr. WIlhelmsen Anerkennung gehabt. "Anerkennung tut jedem gut! Und woher sollte ich wissen, daß Dr. Wilhelmsen mich so hintergehen würde, wenn es drauf ankommt? Ja, ich war unschlüssig, ich wußte nicht, was ich tun sollte. Katja hätte auch nur bluffen können. Aber ich habe schon gemerkt, daß sie die Wahrheit gesagt hat! Und außerdem wollten wir Florian die ganze Schuld in die Schuhe schieben, so daß wir beide aus dem Schneider gewesen wären!" Er gab sogar zu, schwul zu sein. "Und, muß mich das jetzt interessieren?" Der war nie und nimmer Anwalt.

Simon Prager

"Herzlichen Glückwunsch. Du hast es erfasst. Ich bin kein Anwalt. Aber wer bin ich dann", funkelte Roman Prager an. "Stimmt, Katja hat mich ach und krach überlebt, aber nur, weil Alexa und Herr Rolof Lena ins Institut geschickt haben".
Roman machte eine Pause. "Wie fühlt man sich, wenn einer mit einem Spielt? Scheiße was? Aber das hast Du verdient". Roman lachte hämisch. "Angst! Glaubst Du Alexa und Florian hatten keine Angst? Sie hatten Todesangst. Du wirst Dir noch wünschen, dass Du dich nur der Wilhelmsen stellen müsstest". Roman stand auf, klopfte kurz an die Tür und nahm ein Teller entgegen. Den stellte er Prager hin. "Du kannst Dich schon mal daran gewöhnen, denn das wird deine Hauptmahlzeit", stellte Roman Prager Rüherei hin.

Perplex starrte ich den Typ an, als er nun zugab, kein Anwalt zu sein. "Du mieses Drecksstück! Was sollte die Nummer? Und ich Idiot glaube Dir auch noch alles!", konnte ich es selbst nicht verstehen. "Also wie kannst Du behaupten, ich wäre ein Mörder? Sei froh, daß ich Handsdchellen anhabe.", drohte ich ihm. "Das wirst Du noch büßen!" Ich war selbst auf mich wütend, daß ich so auf ihn hereinfallen konnte. Wütend funkelte ich ihn an und wäre am liebsten losgegangen, als er meinte, wie man sich fühlte, wenn einer mit einem spielte. Dann drohte er mir aber auch und meinte, ich würde mir noch wünschen, mich nur der Wilhelmsen stellen zu müssen. "Ach und was hast Du vor? Willst Du kleine Kröte mich etwa fertigmachen?" Ich ging einen Schritt auf ihn zu, aber sofort kam der Polizist und schubste mich wieder zurück. Was war das bloß für ein Clown? Jetzt stellte er mir auch noch einen Teller Rührei ein. "Hör mal zu, Du Komiker, ich stehe nicht auf solche Scherze!", sagte ich und trat jetzt nach der Schüssel. "Willst Du mich verarschen?"
"Beruhigen Sie sich, Herr Prager! Oder ich muß Sie zurück in die Zelle bringen!"
"Ja, ist ja schon gut!", sagte ich jetzt etwas ruhiger, wandte mich dann aber wieder dem Kerl zu. "Sag endlich, wer Du bist und was Du Dir einbildest!"

Simon Prager

Prager rastete dann aus, als Roman zugab das er kein Anwalt war. "Genau damit habe ich gerechnet. Also nehme ich an, dass die Entschuldigungen nur geheuchelt waren", Roman schnaufte. "Du bist nicht in der Position mir zu drohen, also spar dir die Mühe". Das Rüherei stieß er weg. "Das ist kein Scherz. Wir haben gute Kontakte zur Gefängnisküche. Oder ist Dir das Serum lieber?" "Du weißt wirklich nicht wer ich sein könnte? Born to be Wild".

Der Typ meinte, damit hätte er gerechnet. "Ich mag es einfach nicht, wenn man mich verarscht. Aber ich habe nicht gesagt, daß ich Dir was vorgeheuchelt habe! Nein, das war echt!" Er meinte, ich wäre nicht in der Position ihm zu drohen. "Warte nur, wenn ich hier wieder draußen bin!", zischte ich. Er meinte auch, daß mir das mit dem Rührei wohl nichts nützten würde, da sie gute Kontakte zur Gefängnisküche hätten. "Na bravo. Und was soll das bringen? Willst Du mir jetzt jeden Tag Rührei vorsetzen? Ach, als Alternative gibt es das Serum? Na klasse! Da bleibt ja nicht viel Auswahl!" Ich mußte mich zusammenreißen, weil der Bulle mich sonst wieder in die Zelle zurückbringen würde. "Nein, weiß ich nicht." Aber dann machte er so eine Andeutung. "Wild? Moment, der kleine Jammerlappen hieß auch Wild. Bist Du etwa sein komischer schwuler Bruder? Die Beschreibung passt jedenfalls wie die Faust aufs Auge!"

Simon Prager

Roman schüttelte den Kopf. "Und was hast Du mit Florian gemacht? Du kannst froh sein, dass ich mich ans Gesetz halte, sonst hätte ich noch was ganz anderes mit dir gemacht", zischte Roman. "Die Abreibung hast Du verdient. Ob ob man dir glaubt, entscheiden Flo, Alexa und Katja, wenn ich ihnen das Band gebe. Aber ich kann dich beruhigen, sie wollen Wilhelmsen auch ran kriegen". Roman lachte. "Du wirst in den nächsten 15 Jahren dieses Gefängnis nicht verlassen, höchstens zum Prozess": Prager beschwerte sich natürlich über das Rührei. "Dir hat es doch auch Spaß gemacht, Florian damit zu ärgern. Warum regst Du dich so auf?" Endlich kam Prager drauf wer er war. "Ich bin zwar nicht komisch, aber ja, ich bin Florians Bruder".

Der Typ meinte, ich könnte froh sein, daß er sich ans Gesetz halten würde, sonst hätte er nochwas Anderes mit mir gemacht. "Was ich mit Florian gemacht habe, das mußte ich alles. Frau Dr. Wilhelmsen wollte das so." Aber er war der Meinung, ich hätte die Abreibung verdient. "Mag sein, aber Du kannst Dich nicht einfach als mein Anwalt ausgeben. Dir hat man wohl ins Hirn geschissen. Darf er das überhaupt, Herr Polizist?"
"Halten Sie sich mal etwas zurück, Herr Prager!"

Na bravo. Jetzt hielt der auch noch zu dem. "Aber, ich habe Dir die Wahrheit gesagt, was Katja betrifft. Hat sie Dir nicht gesagt, daß ich ihr geholfen habe? Klar, daß Du es jetzt genossen hast, wie ich gelitten habe. Du willst doch bloß Deinen Bruder rächen." Er meinte, sie wollten die Wilhelmsen auch dran kriegen. "Das will ich auch hoffen. Denn SIE ist der Kopf, nicht ich. Auch wenn ich viel in ihrem Auftrag erledigt habe. Ja, das freut Dich jetzt was? Daß ich jetzt 15 Jahre lang in den Knast muß? Ja, das stimmt, es hat mir Spaß gemacht, Florian zu schikanieren und zu demütigen. Besonders in der Küche!", grinste ich fies. "Aber Du hättest ihm ruhig mal was mehr Küchenarbeit beibringen können. Der Kleine kann ja gar nichts. Obwohl... ist schon besser so, so hatte ich wenigstens einen Grund." Er wollte wissen, warum ich mich aufregte. "Ich werde jetzt wohl nicht 15 Jahre lang jeden Tag Rührei essen müssen, oder? Das ist grausam, das kannst Du nicht machen! Dachte ich mir doch, daß Du dieser Roman bist! Doch, Du bist auch komisch! Aber die Entschuldigung war wirklich ernst gemeint! Glaub es oder laß es!"

Simon Prager

"Hör doch auf. Die Folter geht ganz alleine auf deine Kappe und die demütigen auch". Prager meinte Roman dürfte sich nicht einfach als Anwalt ausgeben. "Erzähl mir nicht was ich darf und was nicht. Ich kenne die Geschichte eh". "Ich hatte kaum Zeit mit Katja zu sprechen. Sie ist noch im Krankenhaus und hat ständig Besuch von ihrem Freund", dass Roman ein Problem mit Lukas hatte, musste Prager ja nicht wissen. "Ich will, dass Du am eigenen Leib erfährst, was Du Florian und all den anderen angetan hast", fauchte Roman. "Du hattest deine Chance. Du hättest einfach auf Katja hören können und die Sache beenden, dann wären es vielleicht weniger als 15 Jahre geworden. Aber so? Und dann noch so uneinsichtig". Prager meinte, dass Roman Florian mehr Küchenarbeit bei bringen hätte können. "Ich hatte 13 Jahre keinen Kontakt zu meinem Bruder, die Schuld liegt bei unserer Mutter. Kannst Du es besser?" grinste Roman. "Aber das wird sich ja zeigen, wenn Du selber in der Küche arbeitest": Prager glaubte nicht, dass er 15 Jahre jeden Tag Rüherei essen müsste. "Oh doch mein Lieber. Aber sei froh, wir haben erbarmen und Du bekommst nur zum Frühstück Rüherei. Zm Mittag bekommst Du Erbsensuppe und zum Abendessen, was weiß ich. Da wollten wir keinem rein fuschen", zuckte Roman mit den Schultern.
"Warum bin ich komisch? Weil ich Schwul bin? Pass mal auf, hier gibt es sicher genug Mitinsassen die scharf auf deinen Hintern sind. Wobei, ich finde ihn zu fett".

"Ja, weil ich es einfacher fand, so was rauszukriegen. Zumindestens bei Alexa. Und Florian war ihr wunder Punkt. Den brauchten wir außerdem auch für den großen Coup!" Er meinte, er würde die Geschichte eh kennen. "Das ist mir schon klar, daß Du Dich gründlich über mich informiert hast, eh Du hierhergekommen bist. Aber dafür, daß Du kaum Zeit hattest mit Katja zu reden, weißt Du eine ganze Menge, was sie gesagt hat. Woher weißt Du sonst, daß sie mir ihre Hilfe angeboten hat! Ihr Freund? Etwa Lukas, diese Null?" Er wollte, daß ich am eigenen Leib erfahre, was ich Florian und den anderen angetan hatte. "Sie haben es kaum gemerkt, weil sie das Serum intus hatten. Also wird es so schlilmm nicht gewesen sein.", zuckte ich mit den Schultern. "Ach und Du denkst, daß es was gebracht hätte? Denkst Du wirklich, Katja hätte für mich ausgesagt? Das glaubst Du doch nicht im Ernst!" Er fragte, ob ich Küchenarbeit besser könnte. "Ja aber hallo!", daß ich sowas nie machen würde, verriet ich aber nicht. "Wie, wenn ICH in der Küche arbeite? Moment mal, Ihr wollt, daß ich alles das mache, was ich Florian zugemutet habe? Das ist nicht Euer Ernst!" Aber dann meinte er, jeden Tag gäbe es tatsächlich jetzt in Zukunft Rührei. Allerdings nur zum Frühstück. "Das ist nichmal gesund! Florian hat es aber keine 15 Jahre essen müssen!"; hielt ich dagegen. "Na wie großzügig. Also soll ich mich jetzt künftig nur von Rührei und Erbsensuppe ernähren? Komm, das kannst Du nicht machen! Dann kommen die auf die Idee, abends dasselbe zu machen, oder mir auch das Serum auch noch zu geben, wer weiß!" Als ich das mit dem komisch meinte, bezog er es gleich auf seine Homosexualität. "Hab ich irgendwas deswegen gesagt? Du bist schon allein ziemlich komisch, weil Du Dich als mein Anwalt ausgegeben hast!Aber ich bin schon einsichtig. Das mußt Du mir glauben." Der Bulle ging mir auf den Sack, weil er sich ständig einmischen mußte. Roman fand meinen Hintern zu fett. "Kann ja nicht jeder so eine Bohnenstange sein wie Du! Ich mag meinen Hintern!"

Simon Prager

"Du widerst mich an weißt Du das? Ich hoffe die schleifen dich nach dem Du deine Haftstrafe abgesessen hast in die Psychiatrie", war Roman Fassungslos. "Schon vergessen? Ihr wurdet abgehört. OK zum Schluss nur durch die Kontaktlinsen. Aber man konnte was erkenne. Ja Lukas", mehr sagte Roman dazu nicht. "Nur weil sie das Serum intus hatten, heißt es nicht, dass es nicht schlimm war. Florian kann sich an einiges Erinnern. Er muss durch die Hölle gehen". "Wenn Katja ihr Wort gibt, dann hält sie es. In unserem Freundeskreis, wir Ehrlichkeit groß geschrieben. Wenn sie dir ihre Hilfe Angeboten hat, dann hätte sie dir auch geholfen". Roman lachte. "Was glaubst Du den? Das Du nur in deiner Zelle sitzt? Oh nein, Du wirst schön in der Küche arbeiten, versprochen". "Es ist mir Scheiß egal ob es gesund ist oder nicht. Du musst es ja nicht essen. Florian hatte ja keine andere Wahl, er bekam es nur. Dabei hat er meine Rühereier mal so geliebt". "Nein, keine Sorge wir sind ja nicht so fies wie Du, Abends bekommst Du das was die anderen auch bekommen. Eine ganz normale Mahlzeit". "Nein hast Du nicht, aber meine Homosexualität finden viele als komisch und unnormal. Und das ich mich als Anwalt ausgegeben habe geschieht dir Recht. Überleg doch mal, vielleicht glauben dir die drei und sagen doch zu deinen Gunsten aus. Dann habe ich dir was gutes getan". "Bohnenstange? Sehr witzig, eine Bohnenstange hat kein Fett, ich habe jede Menge davon, zu viel".

Roman beschimpfte mich und wollte sogar, daß ich noch in die Psychiatrie kam. „Tja, cést la vie!“, tat ich wie immer stark und cool. Aber in Wahrheit sah es bei mir innerlich ganz anders aus. Ich wollte vor ihm keine Schwäche zeigen. Ob er was merkte? Das hoffte ich natürlich nicht, daß ich in die Psychiatrie kam, aber es sah schlecht aus. Und die Wilhelmsen würde mich auch als völlig durchgeknallt und kranker Psychopath hinstellen. „Ja ist mir klar, daß wir abgehört wurden, aber trotzdem muß es Dir ja einer erzählt haben. Woher solltest Du sonst davon wissen? Die Wanzen hatten ja nur Lukas und Alexa. Ach, da hat er Dir alles brühwarm erzählt? Typisch, das sieht ihm ähnlich!“ Roman meinte, nur weil Florian das Serum intus hatte, hieß es nicht, daß es nicht schlimm für ihn gewesen sein mußte. „Ich weiß. Womöglich habe ich es auch zu weit getrieben. Aber der Kleine ließ sich wunderbar manipulieren! Ich hatte kaum Mühe mit ihm. Ich weiß, daß ich oft fies gewesen bin und daß es mir großen Spaß gemacht hat. Aber mittlerweile weiß ich auch, daß das alles so sinnlos ist. Ich dachte, die Wilhelmsen steht zu mir und jetzt? Jetzt habe ich nichts mehr. Ich habe alles für sie getan. Woher soll ich wissen, daß Katja ihr Wort gehalten hätte und mich nicht nur ködern wollte?“ Roman erklärte, daß er mich zur Küchenarbeit verdonnern würde. „Und was soll das bringen? Ich bin doch keine Küchenmagd.“ Aber Roman war unerbittlich und meinte auch, daß ich das Rührei ja nicht essen müßte. „Du ziehst das echt durch, oder?“ Ungläubig sah ich ihn an. „Tja, ich schätze, der Kleine wird bis zu seinem Lebensende keine Rühreier mehr anrühren!“, grinste ich nun wieder fies. „Da habe ich aber noch Glück, daß ich abends noch etwas Anderes bekomme!“, meinte ich sarkastisch. „Na also, halt mal den Ball flach. Kann mir doch egal sein, ob Du schwul, lesbisch oder bi bist. Ich hab ganz sicher nichts gegen Euch. Aber die Nummer mit dem Anwalt war schon ziemlich krass. Aber kann schon sein, daß es mir recht geschieht. Warten wir erstmal ab, wie die drei sich entscheiden. Ich kann Dir dann ja immer noch danken!“ Dann mußte ich lachen. „DU und zuviel Fett? Das glaubst Du nicht wirklich oder? Willst Du mich verarschen?“ Er war doch spindeldürr.

Simon Prager